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Weitblick 1/2018: Portrait Maja Göpel
Interview mit Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Vor welchen globalen Herausforderungen stehen wir und was macht Veränderungen möglich? Die globalen Herausforderungen der nächsten Dekaden umfassen nicht weniger als ein System-Update. Lebensstile und Wirtschaftsmodelle, die in einer Welt von 1 bis 3 Milliarden Menschen großen materiellen Wohlstand schaffen konnten, passen nicht in eine Welt mit 7 bis 10 Milliarden Menschen. Unsere Erde verzeiht nicht länger ein Naturverständnis, dass sie als endlose Ressource zur Ausbeutung darstellt...
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Indien erlebt große ökologische Herausforderungen. Der Druck auf natürliche Ressourcen wie Wasser und Artenvielfalt nimmt zu, Luft-, Wasser und Bodenverschmutzung steigen an. Dies ist aber auch eine Chance für die Richtung, die die indische Entwicklung einschlagen kann. Entwicklungsländer brauchen eine rasche Entwicklung für ihre wachsende Bevölkerung mit ebenfalls wachsenden Ansprüchen, bei dem gleichzeitigen Ziel, die Umwelt zu schützen. Dabei ist es notwendig, das fossile Entwicklungsmodell zu überspringen und direkt nachhaltige Strukturen aufzubauen. Also eine nachhaltigere Entwicklung zu verfolgen, als sie bisher in Industrieländern sichtbar geworden ist.
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Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht alle
Jede nachwachsende Generation steht vor der Frage, ob die vorgefundene Form der Lebensgestaltung zukunftsfähig ist. Etablierte Deutungs- und Handlungsmuster müssen daraufhin überprüft werden, ob sie den sich wandelnden Herausforderungen noch entsprechen und nützlich sind. Dieser Prozess ist so nötig wie normal, entscheidend bleibt, dass er immer neu beginnt. Die Dringlichkeit und die sich daraus ergebenden Notwendigkeiten sind nicht zu allen Zeiten gleich hoch und umfassend, heute sind sie unzweifelhaft gravierend genug, dass der Begriff einer notwendigen „Großen Transformation“ angemessen scheint, wenn auch schwer kommunizierbar.
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Weitblick 1/2018: Titel BNE-Karikatur
Zukunftsfähigkeit durch gesellschaftliches und politisches Handeln lernen
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) handelt von uns, betrifft die Gesellschaft und dreht sich um die Welt. Möchten wir die Welt zu einem nachhaltigen Ort verwandeln, so müssen wir uns auch selbst wandeln. Die Weltgemeinschaft hat 2014 auf der UNESCOWeltkonferenz für BNE in Aichi-Nagoya (Japan) Bildung für nachhaltige Entwicklung das Potenzial zugeschrieben, „alle Lernenden zu ermächtigen, sich selbst und die Gesellschaft, in der sie leben, zu transformieren“. Und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) kann nur umgesetzt werden, wenn Bildung in die umfassende Transformation einbezogen wird.
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Was macht uns Menschen aus? Bewegung. Von Anfang an. Motorisch, intellektuell. Mit Unterstützung machen wir dann große Schritte mit großen Augen und unbändiger Neugierde. Wir wollen begreifen, verstehen, Teil sein. Wir mischen uns ein, wollen mehr, wollen verbessern. Und dieses Engagement, dieses natürliche Einmischen, fördern wir als einer der Akteure im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Es gilt alle zu erreichen, Nachhaltigkeit anfassbar und begreifbar zu machen, die zugrundeliegenden Chancen aber auch Notwendigkeiten aufzuzeigen und einfach Spaß am Mitwirken zu vermitteln. Transformation braucht Bildung, um nachhaltig zu wirken. Es geht um nichts Geringeres als unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten. Lassen Sie sich dazu durch diese Weitblick-Ausgabe inspirieren!
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Hände Tanzania und Deutschland
Austauschprojekt startet in die zweite Phase
Das Projekt „Empowerment for Climate Leadership“ (ECL) ist eine berufsbegleitende 18-monatige Austausch- und Trainingsplattform, organisiert von Climate Action Network (CAN) Tanzania und Germanwatch. ECL unterstützt zwanzig begeisterte, klimaaktive, junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren, die sich beruflich oder ehrenamtlich in der Zivilgesellschaft engagieren. Themen des Bildungs- und Austauschprogramms ist die Agenda 2030 mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Die TeilnehmerInnen arbeiten in interkulturellen Teams online zusammen und entwickeln unter anderem Bildungsmaterialien und Veranstaltungsideen.
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Kommunikation des Wandels
Welche Geschichte wollen wir erzählen? Kommunikation des Wandels Die Politik reagiert meist gut auf akute Krisen und Katastrophen – Menschen jedoch eher verängstigt. Schleichend anwachsende Risiken wie der Meeresspiegelanstieg, aber auch zunehmende Extremwetterereignisse bergen die Gefahr des Fatalismus. Im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung gibt es zahlreiche Projekte, Konzepte und Initiativen, die Wissen, Kompetenzen, Werte und Fertigkeiten vermitteln wollen, die für eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft notwendig sind. Dennoch wird auf allen Ebenen – vom privaten Lebensumfeld bis hin zur politischen Ebene – die Dringlichkeit dieser Herausforderung oft ignoriert, verharmlost und nur allzu zögerlich angegangen. Das ist ein Hindernis, wenn man für eine erfolgreiche „Große Transformation“ arbeitet und auf diesem Weg alle mitnehmen möchte.
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Gegenwärtige Herausforderungen wie Klimawandel, Verbrauch natürlicher Ressourcen, Verlust der Biodiversität, existentielle Armut oder Extremismus haben Auswirkungen auf unser aller Leben und benötigen globale Lösungs-, aber auch lokale Handlungsansätze. Vor diesem Hintergrund wird immer deutlicher, dass zur Bewältigung dieser Herausforderungen eine gesamtgesellschaftliche Transformation notwendig ist, um ökologische Verträglichkeit, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit auch für zukünftige Generationen gewährleisten zu können.