Bildung für nachhaltige Entwicklung und Inklusion
Bildung für nachhaltige Entwicklung und Inklusion
Gegenwärtige Herausforderungen wie Klimawandel, Verbrauch natürlicher Ressourcen, Verlust der Biodiversität, existentielle Armut oder Extremismus haben Auswirkungen auf unser aller Leben und benötigen globale Lösungs-, aber auch lokale Handlungsansätze. Vor diesem Hintergrund wird immer deutlicher, dass zur Bewältigung dieser Herausforderungen eine gesamtgesellschaftliche Transformation notwendig ist, um ökologische Verträglichkeit, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit auch für zukünftige Generationen gewährleisten zu können.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kann dabei eine Schlüsselrolle einnehmen, um MitbürgerInnen auf diese gesellschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten. Mit der am 30. Juni 2017 veröffentlichten Resolution der 77. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission wurde auf die Agenda 2030 und die Bedeutung der inklusiven Bildung für die SDGs hingewiesen. Inklusive Bildung bedeutet, „dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offenstehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihr Potenziale zu entwickeln, unabhängig von besonderen Lernbedürfnissen, Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen, Religion und kultureller Herkunft.“ Gleichzeitig heißt es im kürzlich verabschiedeten Nationalen Aktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung, „Partizipation aller gesellschaftlichen Gruppen ist Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung, deshalb ist Partizipation Bestandteil von BNE“. Um allen Menschen die Partizipation an einer zukunftsfähigen Entwicklung zu ermöglichen, muss BNE inklusiv gestaltet werden.
Dennoch werden derzeit zum Beispiel Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung – um hier nur eine der marginalisierten Gruppen zu nennen – auch im BNE-Diskurs nicht ausreichend als aktive Akteure erkannt und eingebunden. Die meisten Angebote zu BNE – schulisch und außerschulisch – sind nicht auf besondere Bedarfe der Menschen mit Beeinträchtigung/ Behinderung angepasst. Diese und weitere Barrieren gilt es abzubauen, um so die Teilhabe aller Menschen an globalen Fragestellungen zu ermöglichen und somit zu einer inklusiven und nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Der Verein Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev) knüpft an diesem Bedarf an und erstellt u. a. inklusive BNE-Materialien und arbeitet eng mit Schulen an der Verankerung einer inklusiven BNE im Sinne des Whole School Approachs, der die ganze Schule als Gestaltungsraum für Nachhaltigkeit betrachtet. Darüber hinaus berät bezev auch Interessierte mit und ohne Beeinträchtigung zu den unterschiedlichen Angeboten des Auslandsengagements. Seit Juli 2015 ist das „Kompetenzzentrum für Inklusion von Freiwilligen mit Beeinträchtigung/Behinderung“ bei bezev angesiedelt.
Katarina Roncevic,
Teamleitung inklusive BNE bei bezev
Weiterführende Infos:
UNESCO Leitlinien Inklusive Bildung: https://kurzlink.de/UNESCO_inklusiv2014
Nationaler Aktionsplan BNE. Der deutsche Beitrag zum UNESCO Weltaktionsprogramm: https://kurzlink.de/NAP_BNE