Presse
Aktuelle Pressemitteilungen
Vor dem Start der Weltgesundheitskonferenz (World Health Summit) morgen in Berlin weist Germanwatch auf eklatante Widersprüche in der Politik der Bundesregierung bei Antibiotikaresistenzen hin. "Auf der einen Seite setzt sich die Bundesregierung für dringend nötige globale Initiativen gegen Antibiotikaresistenzen ein", sagt Reinhild Benning, Agrarexpertin bei Germanwatch. "Auf der anderen Seite aber tragen in Deutschland ein hoher Antibiotikaverbrauch und zugleich sehr schwache Regeln bei Antibiotika im Stall sowie die Fixierung auf Agrarexporte dazu bei, dass sich Antibiotikaresistenzen verbreiten; mit kontaminierten Fleischexporten sogar weltweit. Laut staatlichen Untersuchungen ist jede zweite Hähnchenfleischprobe in Deutschland mit antibiotikaresistenten Erregern kontaminiert und ein hoher Schweinefleischverzehr zählt zu den Risikofaktoren für Menschen, sich multiresistente Erreger (ESBL) einzufangen", so Benning.
Mit ihrer Blockade ehrgeiziger CO2-Grenzwerte im Autoverkehr beim Rat der EU-Umweltminister hat die Bundesregierung ihre neue Rolle als Bremse beim europäischen Klimaschutz unterstrichen. Germanwatch kritisiert zudem scharf, dass Deutschland verbesserte Emissionsziele der EU auf dem nächsten UN-Klimagipfel in Katowice blockiert. "Deutschland als Klimaschutzbremse in der EU - das ist ein neues Bild, an das wir uns als Zivilgesellschaft nicht gewöhnen werden", sagt Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch.
Brot für die Welt und Germanwatch begrüßen den Sonderbericht des Weltklimarats IPCC als "starkes Signal für deutlich ambitionierteren Klimaschutz". Dieser "wichtige Wegweiser aus der Klimakrise" zeigt, dass ab einer Erwärmung über 1,5 Grad die Risiken und volkswirtschaftlichen Kosten des Klimawandels massiv steigen. Die gute Nachricht ist: Die Begrenzung der Erwärmung auf dieses Limit ist bei zügigem und entschiedenem Handeln machbar. "Der Weltklimarat IPCC zeigt: Es geht um jedes Zehntel, ja sogar jedes Hundertstel Grad vermiedene Erwärmung", betont Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Eine heute veröffentlichte Studie von Testbiotech und Germanwatch zeigt ein erschreckendes Ausmaß von Umweltschäden, die mit dem Anbau von Gentechnik-Soja in Südamerika verbunden sind: Diese reichen von der Zerstörung der biologischen Vielfalt und von Wasserkreisläufen über Schäden an Böden und Klima bis hin zu schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesundheit der ländlichen Bevölkerung. Zwischen 2005 und 2014 stieg die Sojaanbaufläche in Brasilien, Argentinien und Paraguay um 40 Prozent oder 15,5 Millionen Hektar, meist auf Kosten von ökologisch wertvollem Weideland, Savannen und Regenwald.
EU-Klimakommissar Miguel Arias Canete will den Mitgliedsstaaten offenbar vorerst nicht mehr vorschlagen, dass die EU ihr Treibhausgasziel für 2030 von minus 40 auf minus 45 Prozent anhebt. Dieses verbesserte Klimaziel wäre durch die bereits gesetzlich festgeschriebenen neuen Richtlinien zur Energieeffizienz und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichbar. Ursächlich für Canetes Rückzieher ist nach Einschätzung von Germanwatch insbesondere Widerstand der deutschen Bundesregierung. „Kaum ist der verheerende Dürresommer vorbei, torpediert die Bundesregierung einen Erfolg beim kommenden Klimagipfel im polnischen Katowice“, kritisiert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Presseanfragen
Presseanfragen schicken Sie bitte an presse@germanwatch.org
Ansprechpersonen Presse
Echter Name
Büro Bonn und Berlin (Presseseite)
Büro Bonn
Germanwatch e.V.
Dr.Werner-Schuster-Haus
Kaiserstr. 201
D-53113 Bonn
Büro Berlin
Germanwatch e.V.
Stresemannstr. 72
D-10963 Berlin
Germanwatch in den Medien (Auswahl)
Handelsblatt
Mangelhafter Klimaschutz verstößt gegen Menschenrechte
zum Urteil des EGMR
WDR 5
Das EU-Lieferkettengesetz kommt: Was bringt es?
Mit Finn Robin Schufft
ZDF heute
EU-Klimaziel für 2040: Messlatte erreicht?
Tagesspiegel Background Energie & Klima
Warum Zukunftsinvestitionen eine Expert:innenkommission brauchen
Gastbeitrag von Simon Wolf und Kai Bergmann
Focus
Der Mythos um den „CO2-Fußabdruck“ - und worauf wir stattdessen schauen sollten
Zum Handabdruck-Konzept
WISO (ZDF)
Klimagipfel in Dubai und die Folgen
mit Christoph Bals