Handabdruck
Zunehmendes Wissen über die Klimakrise führt häufig nicht zu nachhaltigerem Verhalten und nur sehr langsam zu strukturellen Veränderungen. Es engagieren sich in Bonn viele Menschen, ihren sozial-ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dieser Einsatz gegen die Klimakrise ist für den notwendigen Wandel (Transformation) wichtig, aber nicht ausreichend breit in der Bevölkerung verankert. Er verändert zu wenig und er ist nicht schnell genug.
Stefan Rostock, NRW Fachpromotor Klima & Entwicklung und Teamleiter Bildung für nachhaltige Entwicklung bei Germanwatch, stellt das Prinzip des von Germanwatch geprägten Handabdrucks und seinen Einsatz in der Bildungsarbeit vor. Engagement mit dem Handabdruck bedeutet, über den individuellen Fußabdruck hinaus gesellschaftliche und politische Strukturen bleibend zu verändern. Ziel ist es, Rahmenbedingungen im eigenen Wirkungskreis aktiv mitzugestalten und so Nachhaltigkeit strukturell zu verankern.
In einer Zeit immer drängender werdenden globalen Krisen reicht die Optimierung von Konsumverhalten und Wissensvermittlung ohne das Aufzeigen von Handlungsoptionen nicht aus. Das Konzept des Handabdrucks bietet die Möglichkeit, die Strukturen in unserer Gesellschaft so zu verändern, dass Nachhaltigkeit Stück für Stück zum günstigen, verfügbaren, akzeptierten Standard wird. Wie genau du den Handabdruck in deinem Umfeld anwenden kannst und welche Strukturen es in der Schule und Freizeitinstitutionen zu verändern gilt, wird hier interaktiv erarbeitet.
Wieso reicht der Versuch, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, nicht aus, um die Klimakrise zu bekämpfen? Welche Alternativen zum Fußabdruck gibt es, die Nachhaltigkeit für alle zum Standard machen? Und wie kann ich mich für die Strukturveränderung an Schule, Arbeitsplatz und in der Politik einsetzen? Franca Bruder, Sarah Winter und Frieda Meckel von Germanwatch e.V. geben einen Impuls mit anschließendem Austausch zur sozial-ökologischen Transformation, dem Handabdruck als Alternative zum Fußabdruck sowie der Rolle von politischem Engagement in Krisenzeiten und ordnen in diesem Kontext auch Schulen, Schüler:innen und die Fridays for future Bewegung in den Transformationsprozess ein. Weg von frustrierender Konsumoptimierung lädt die Einheit ein, eigene Handlungsoptionen zu finden, die eine positive Veränderung hinterlassen.
Mit unserem Lernlabor zum Handabdruck möchten wir v.a. BNE-Multiplikator*innen aus NRW ansprechen, die ihre Angebote in Richtung einer transformativen Bildung weiterdenken möchten.
Die Public Climate School von Students For Future veranstaltet vom 22.11.2021 bis zum 26.11.2021 eine Aktionswoche mit verschiedenen Workshops und Inputs. Einen dieser Workshops führen Marie Heitfeld und Stefan Rostock zum Konzept des Handabdrucks durch.