Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Beschäftigten am Anfang globalisierter Lieferketten in unserer Weltwirtschaft am verwundbarsten für Krisen und Schocks sind. Nachdem etwa große Modemarken im Frühjahr ihre Aufträge stornierten, verloren in Südasien Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage. Welchen Ansätze gibt es auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, transnationale Wirtschaftsbeziehungen stärker an Menschenrechten auszurichten und so zu einer gerechteren Globalisierung beizutragen?
Corona
Zum ersten Mal hat am 12. November mit dem „Finance in Common Summit“ in Paris ein globaler Gipfel alle Entwicklungsbanken zumindest digital an einen Tisch gebracht. In diesem Jahr – dem ersten ohne UN-Klimagipfel seit 1995 – ist dieses Ereignis auch deshalb besonders bedeutsam, weil die mit öffentlichen Geldern finanzierten Banken für den Kraftakt eines globalen wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach der Coronakrise, der auch den Klimaschutz voranbringen und die Fähigkeit zur Bewältigung künftiger Krisen verbessern soll, eine wichtige Rolle spielen.
Im Gewitter der Corona-Krise werden die großen Verzweigungen, vor denen die Weltgesellschaft in den nächsten Monaten und Jahren steht, grell beleuchtet: Werden die großen wirtschaftlichen Wiederaufbauprogramme den Weg in die Klimakrise zementieren oder den zügigen Ausstieg aus den Treibhausgasemissionen durch die nötigen Investitionen ermöglichen? Diese und weitere Fragen adressiert Christoph Bals, Rixa Schwarz und Lutz Weischer im Leitartikel.
Im April 2020 traf Zyklon Amphan, der schwerste tropische Wirbelsturm in der Region seit zwanzig Jahren, auf Bangladesch und Indien. Amphan zerstörte Dämme, Häuser und Fischereibetriebe, die das Leben tausender Familien sicherten. Doch bereits vor Eintreffen des Zyklons hatten viele Menschen ihre Einkommens- und Existenzgrundlage verloren, denn beide Länder kämpften zeitgleich auch mit der Eindämmung des Coronavirus und mussten strenge Abriegelungsmaßnahmen vornehmen.
Virtual Briefing on climate policy: Germany’s Council Presidency in the run-up to COP26
On 1 July, Germany took over the Presidency of the Council of the EU – at a time of crisis and high expectations of viable and sustainable solutions.
Die Einigung im Europäischen Rat zu den EU-Konjunkturhilfen und zum Haushalt für die kommenden sieben Jahre ruft bei Germanwatch ein zwiespältiges Echo hervor. "Die Einigung nach langen Verhandlungen ist zwar ein positives Zeichen für den Zusammenhalt der EU, aber der Kompromiss geht zu stark auf Kosten von Klimaschutz sowie einem fairen und zukunftsfähigen Strukturwandel", sagt Audrey Mathieu, Leiterin des Teams Deutsche und Europäische Klimapolitik bei Germanwatch.
Avec:
Jens Althoff, Directeur du Bureau de Paris de la Fondation Heinrich Böll
Audrey Mathieu, Programme Politique Climatique allemande et européenne, Germanwatch, Berlin
Modératrice: Charlotte Noblet, Journaliste