Die Digitalisierung muss stärker in den Dienst der Gesellschaft und des sozial-ökologischen Wandels gestellt werden. Digitale Technologien sollten durch gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und innerhalb der planetaren Grenzen zur Verbesserung von Lebensbedingungen und der Umwelt beitragen, anstatt durch explodierenden Energiebedarf, Ressourcenverbrauch und mangelnde Teilhabe vor allem des Globalen Südens existierende Krisen noch weiter zu verschärfen. Mit diesem Appell und insgesamt mehr als 60 thematischen Forderungen wenden sich heute 13 Organisationen aus Umwelt,- Klima- und Naturschutz, Digitalpolitik, Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft anlässlich der bevorstehenden „Bits & Bäume“-Konferenz an die Bundesregierung, die Europäische Union und politische Akteure weltweit. Die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit findet vom 30. September bis 2. Oktober 2022 in Berlin statt.
Aktuelles
Anlässlich des heutigen EU-Ratsarbeitsgruppentreffens und der erstmaligen Befassung mit dem Gesetzesentwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz im EU-Parlament untersucht eine neue Studie der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch die Wirksamkeit von privaten Standards zur Umsetzung von Lieferkettenverantwortung. Unternehmen nutzen diese bislang als zentrales Instrument, um ihrer Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt bei der Rohstoffgewinnung nachzukommen. Wie die Studie jedoch belegt, sind diese Industriestandards nicht geeignet, die Anforderungen einschlägiger Menschenrechts- und Umweltstandards wirksam umzusetzen. Germanwatch befürchtet, dass sie dennoch als Nachweis erfüllter Sorgfaltspflichten in das EU-Lieferkettengesetz aufgenommen werden könnten.
Aus Sorge vor hohen Gaspreisen und einem kalten Winter versuchen viele Menschen in Deutschland Vorkehrungen zu treffen. Das führt dazu, dass der Verkauf von Heizlüftern in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen hat. Dieses Factsheet verdeutlicht: Heizlüfter, die mit Strom betrieben werden, bringen uns weder kostengünstiger noch nachhaltiger durch die kalte Jahreszeit.
Der Expertenrat für Klimafragen hat heute seine Bewertung der Klimaschutz-Sofortprogramme für die Sektoren Gebäude und Verkehr vorgestellt. Dazu sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch: „Das Urteil des Expertenrats ist mehr als peinlich für Volker Wissing. Obwohl die Anzeichen einer eskalierenden Klimakrise immer drängender werden, wird nicht nur das im Koalitionsvertrag beschworene Klimaschutzgesetz massiv gebrochen, sondern auch nach der notwendigen Nachbesserung klafft im Verkehrssektor eine Riesenlücke von 261 Millionen Tonnen CO₂ bis 2030.“
Im Mai 2022 kündigten die G7-Umwelt-, Klima- und Energieminister:innen den G7-Wasserstoff-Aktionspakt (G7-HAP) an. Dieser legt anhand von sechs Schwerpunktbereiche dar, wie die G7 die Entwicklung eines globalen kohlenstoffarmen und grünen Wasserstoffmarkts unterstützen will. Deutschland sollte die verbleibende G7-Präsidentschaft dafür nutzen, um diese Bereiche zu konkretisieren. Am wichtigsten ist, dass die G7 ihren Fokus klar auf grünen Wasserstoff legen und gleich zu Beginn des Marktaufbaus Nachhaltigkeitsstandards erarbeiten und etablieren.
Die im vergangenen Jahr angekündigte "Just Energy Transition Partnership" (JETP) mit Südafrika zielt darauf ab, die Emissionen im Energiesektor zu reduzieren und den Kohleausstieg zu beschleunigen. Die Partnerschaft wurde erstmals auf der COP26 mit einem versprochenen Wert von 8,5 Mrd. USD angekündigt, woraufhin die G7 eine ähnliche Partnerschaft in Indien, Indonesien, Senegal und Vietnam ankündigten.
Die deutsche Regierung wollte die Themen Klima und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer G7-Präsidentschaft stellen. In diesem englischsprachigen Briefing skizzieren wir, was der G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs erreichen konnte, welche Lücken geblieben sind und wie es weitergehen kann.
Die Auswirkungen der Klimakrise nehmen rapide zu und damit auch der Bedarf an Investitionen, um sich an diese negativen Auswirkungen anzupassen. Den Menschen, die am stärksten von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, fehlen jedoch oft die finanziellen Mittel, um entsprechende Anpassungsmaßnahmen umzusetzen. Die englischsprachige Studie untersucht dafür das Potenzial der international bereitgestellten Klimafinanzierung für die Mobilisierung von Anpassungsinvestitionen des lokalen Privatsektors in Entwicklungsländern.
Der Weltklimarat IPCC und damit auch seine Arbeitsgruppen sind die weltweite Autorität der Wissenschaft zum Thema Klimaänderung. Der Bericht der Arbeitsgruppe III zur Emissionsminderung, der im April verhandelt und verabschiedet wurde, zeigt nun – explizit an Entscheidungsgträger:innen gerichtet – auf, welche konkreten Fortschritte erreicht wurden und was es noch braucht, um die Klimaziele des Paris-Abkommens zu erreichen.