Blogpost | 02.04.2015

Ein Beispiel für organischen Kakao-Anbau in Peru: Kakao kann etwas mit Klimaschutz zu tun haben

Blog-Beitrag von Klaus Milke, April 2015
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Auf der Kleinbauernplantage "Finca Ing. Burgos" in TINGO MARIA habe ich bei meiner Perureise, die in Huaraz begann, viel darüber gelernt, wie hart der weltweite Überlebenskampf von Kakao-Kleinbauern ist. Vor allem, wenn sie ohne Pestizide und chemischen Dünger arbeiten wollen.

Der Wettbewerb mit den konventionellen Anbauern, die nur mit chemischer Unkrautbekämpfung und Düngung arbeiten, ist enorm und die Preise sind für Bio-Kakao insgesamt zu niedrig und kompensieren nicht die arbeitsintensiven organischen Produktionskosten.

In Tingo, wo viel Kakao angebaut und vermarktet wird, ist die älteste und größte Aufkauf-Kooperative derzeit geschlossen, weil die Führung sie verwirtschaftet hat. Außerdem sind die Preise dort auch nicht auskömmlich.

Die in Tingo gebürtige Maria Ofelia Burgos - ich kenne sie seit meinem Studium in Münster - müht sich intensiv mit ihren wenigen Mitarbeitern um einen biologischen Kreislauf für organischen Kakao: in einem guten Miteinander mit Bananen und Hülsenfruchtbäumen als Schattenspender, dem Bodendecker Kudzu, der Futter der ganz vielen Meerschweinchen wird, deren Kot wiederum den Dünger für den Kakao bildet.

Ihre Anstrengungen rechnen sich momentan nur überaus knapp. Aber die aromatische und nährende Qualität dieses Kakaos ist durchaus besonders. Wie gut, dass ein Teil der Produktion nach Deutschland für Kosmetika und Bio-Schokolade gehen kann.

Besonders interessant war festzustellen, dass die Agraruniversität von Tingo Maria sich auch mit dem Thema der Speicherung von CO2 durch Kakaopflanzen befasst und identifiziert, welche Pflanzen auf welchem Boden und vor allem welches Alter der Pflanzen den höchsten Speichereffekt hat.

Kakaopflanzer Yachita, Klaus Milke und Ofelia Burgos
Klaus Milke mit Ofelia Burgos und Kakaopflanzer Yachita

 

 

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