Über die Ukraine-Arbeit von Germanwatch
Über die Ukraine-Arbeit von Germanwatch
Unser Thema
Russlands Angriffskrieg hat in der Ukraine viele Opfer gefordert. Auch für die Folgen der Klimakrise ist das Land verwundbarer geworden. Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft braucht die Ukraine auch selbst eine ambitionierte Klimapolitik. Ein wichtiger Schritt dafür ist der Kohleausstieg. In den ukrainischen Kohleregionen schadet der Bergbau massiv der Gesundheit der lokalen Bevölkerung und den ökologischen Lebensgrundlagen wie Luft und Grundwasser. Gemeinsam mit ukrainischen Partnern unterstützt Germanwatch die ukrainischen Kohlestädte auf dem schwierigen Pfad der Transformation. Germanwatch arbeitet daran, den Weg für einen sozial gerechten grünen Wiederaufbau in der Ukraine zu ebnen und alternative Entwicklungspfade für die von der Kohleförderung wirtschaftlich abhängigen Regionen zu finden.
Wie wir arbeiten
Germanwatch verfügt über sowohl jahrzehntelange Erfahrung in der Klima- und Umweltarbeit als auch fundiertes Wissen über die Erfahrungen mit dem Kohleausstieg in deutschen Regionen wie dem Ruhrgebiet. In der Ukraine-Arbeit verfolgt Germanwatch einen doppelten Ansatz:
1) Als Entwicklungsorganisation ermöglichen wir der ukrainische Zivilgesellschaft die Durchführung von Projekten vor Ort.
2) Als Lobbyorganisation setzen wir uns in Deutschland und auf EU-Ebene dafür ein, dass die Belange der Ukraine im Rahmen einer ambitionierten europäischen Klimapolitik mitgedacht werden. Die EU sollte einen grünen Wiederaufbau der Ukraine fördern, der das Land auf den Pfad der Klimaneutralität bringt. Ein grüner Wiederaufbau könnte zu einem Modellprojekt einer ambitionierten europäischen Transformationspolitik werden.
Was wir erreicht haben
Seit 2017 arbeitet Germanwatch in der Ukraine mit der Menschenrechts-NGO Alternativa und mit Ecoaction, der einflussreichsten Umwelt- und Klimaschutz-NGO des Landes, zusammen. Gemeinsam wurde die Gründung einer „Plattform für nachhaltige Entwicklung der Kohlestädte in der Region Donezk“ ermöglicht. In der Plattform haben sich neun Städte, mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen und die Handelskammer zusammengefunden. Die Städte entwickeln gemeinsam Pläne für eine alternative Wirtschaftspolitik. Gemeinsam formulieren sie ihre Bedürfnisse gegenüber der Zentralregierung in Kyjiw und gegenüber ausländischen Geldgebern. Die Invasion der russischen Armee ab dem 24. Februar hat die Sicherheitslage in Donezk extrem verschlechtert. Zwar sind bis heute Plattformstädte unbesetzt geblieben. Doch die Front ist zum Teil nur wenige Kilometer entfernt. Regelmäßig unterliegen die Städte Raketenbeschuss. Das Leben der Menschen vor Ort ist stark bedroht.
Trotz des Krieges arbeiten die Städte weiter in der Plattform. Aktuell mischt sich die Plattform für nachhaltige Entwicklung der Kohlestädte aktiv in die ukrainische Debatte um den Wiederaufbau der Ukraine ein. Die Städte setzen sich dafür ein, dass eine gerechte Transformation der Kohlestädte eine hohe Priorität in den nationalen Plänen zum Wiederaufbau erhält.