Bonner zeigen Flagge für mehr Klimaschutz
Bonn/Berlin (14. September 2013). Mit einer Mitmach-Aktion auf der Kennedybrücke in Bonn haben am heutigen Klima-Aktionstag Bürgerinnen und Bürger ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. In den Mittagsstunden wurden dort mit Unterstützung von Germanwatch Unterschriften gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus gesammelt. Außerdem forderte ein großes Transparent an der Brücke weithin sichtbar eine zukunftsfähige Politikwende. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation beteiligte sich damit am bundesweiten Klima-Aktionstag - und das gleich doppelt: Zeitgleich schlossen sich nämlich auch die auf einer Klausurtagung nahe Berlin weilenden Germanwatch-MitarbeiterInnen mit einer Fotoaktion den Forderungen an.
Umwelt- und KlimaschützerInnen sammelten in Bonn zahlreiche Unterschriften gegen die Ausweitung des Braunkohletagebaus. Auch weitere Themen rund um den Klimawandel standen im Zentrum der Gespräche: Was kann ich persönlich für mehr Klimaschutz tun? Was mache ich jetzt schon? Wie könnte eine zukunftsfähige Klimapolitik in Deutschland aussehen? Dies waren nur einige der Fragen, über die auf der Kennedybrücke diskutiert wurde. Auffällig dabei: Viele sind enttäuscht darüber, dass der Klimawandel im Wahlkampf kaum thematisiert worden ist. "Ich hätte mir gewünscht, dass Klimaschutz und Energiewende die wichtigsten Themen des Wahlkampfes werden", sagte zum Beispiel Eva (17 Jahre).
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl hat ein breites Bündnis von Organisationen und Initiativen damit an vielen Orten in Deutschland ein klares Signal an die Politik gesendet: Wer das Land wirklich zukunftsfest machen will, muss nach der Wahl klare Schwerpunkte für eine zügige Energiewende und wirksamen Klimaschutz in der EU sowie weltweit setzen. In der ganzen Welt blickt man auf die Energiewende in Deutschland. Wenn sie hier gelingt, werden auch andere große Staaten nachziehen. Umso wichtiger ist es, dass Deutschland aus der zuletzt auf EU-Ebene eingenommenen Rolle des Klimaschutz-Blockierers zurück in die Position des Vorreiters findet. Germanwatch fordert von der Bundesregierung nach der Wahl unter anderem einen engagierten Einsatz in der EU für die notwendige Erhöhung des CO2-Reduktionsziels bis 2020 von 20 auf 30 Prozent gegenüber 1990 und die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes, das bis 2050 eine Verringerung des CO2-Ausstoßes in Deutschland um 95 Prozent als Ziel setzen sollte.