"Unser Klima geht baden - wer haftet?"
Pressemitteilung
Bonn, 1.07.2002: "Unser Klima geht baden - Wer haftet?" Diese Frage steht im Mittelpunkt der Klima-AUSBADE-Kampagne von GERMANWATCH. "Zahlreiche Schäden, die durch den Klimawandel entstehen, bedrohen vor allem die Ärmsten in den Entwicklungsländern", erklärt Christoph Bals, Leiter der Klima-AUSBADE-Kampagne bei GERMANWATCH.
"Die Klima-AUSBADE-Kampagne zielt deshalb darauf, dass die Verursacher in den Industrieländern mehr Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen." "Es gibt eine eklatante Gerechtigkeitslücke zwischen denen, die den Klimawandel verursachen und denen, die von den Risiken betroffen sind", unterstreicht Christoph Bals.
"Es fehlt eine Struktur, wie sich Klimaschäden - sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich - kompensieren lassen. Die Klima-AUSBADE-Kampagne sucht nach Lösungen, die einerseits die Verursacher der Schäden in die Pflicht nehmen, andererseits aber auch einen Anreiz geben, Treibhausgase zu reduzieren", so Bals weiter.
Nach Meinung von Roda Verheyen, Völkerrechtlerin und Umweltjuristin könnte das internationale und nationale Recht durchaus zur Durchsetzung von Ansprüchen von Opfern gegen die Verursacher geeignet sein: "Je mehr sich die Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen manifestieren, desto mehr werden sich auch die Gerichte mit ihnen befassen müssen".
Herr Dr. Gerhard Berz (Leiter der Abteilung GeoRisiko-Forschung bei der Münchner Rück, der größten Rückversicherungsgesellschaft der Welt) sagte bei der Eröffnung der Klima-AUSBADE-Kampagne: "Wir unterstützen diese Kampagne. Und ich glaube, ich kann hier nicht nur für die Münchner Rück, sondern auch für eine grosse Gruppe von internationalen Erst- & Rückversicherern sprechen. Wir unterstützen diese Kampagne, weil wir glauben, dass es hier um ein Thema geht, das die Versicherungswirtschaft noch stärker in der Zukunft als bisher beschäftigen muss, weil sie einen Grossteil der Schäden bezahlen, ausbaden muss, die hier weltweit entstehen durch die Klimaveränderungen."
Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und Entwicklung und den Ausschuß für entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik (ABP).