Pressemitteilung | 08.10.2003

Banken und Versicherungen prüfen Anlagestrategien für Klimaschutz.


 

Gemeinsame Pressemitteilung von Germanwatch, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Verband für Umweltberatung NRW

Düsseldorf, 8. Oktober 2003. Am heutigen Mittwoch tagten Vertreter/innen von acht Banken und Versicherungen, darunter Münchener Rück und WestLB, zusammen mit Landesumweltministerin Bärbel Höhn, Klimaschützern und Umweltberatern im Düsseldorfer "Malkasten". Thema der Konferenz: "Klimawandel als Risikofaktor bei Kapitalanlagen". Die Expertenrunde traf sich im Rahmen des NRW Agenda 21 Projektes "Institutionelle Investoren und Klimaschutz" bereits mehrfach; das Projekt wird von der Nord-Süd-Initiative Germanwatch in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sowie dem Verband für Umweltberatung NRW realisiert.

"Im Kern geht es um die Frage, wie Anlagestrategien institutioneller Investoren klimarelevante Entscheidungen und das Risikomanagement von Unternehmen positiv beeinflussen können. Welche ökonometrischen Informationen und politischen Rahmensetzungen sind dafür nötig?", so Projektkoordinator Dustin Neuneyer, Germanwatch. Aus wissenschaftlicher Perspektive bestehe die zentrale Aufgabe darin, "der bisher vornehmlich qualitativ geführten Debatte quantitative Analysen folgen zu lassen, damit die Risiken des Klimawandels für die Wirtschaft kalkulierbar werden," so Timo Busch vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Die Quantifizierung der Klimarisiken würde die Dynamik auf der Schnittstelle von Klimaschutz und Finanzsektor verstärken. Petra Wiemann-Schmidt vom Verband für Umweltberatung NRW: "Diese Dynamik muss auch Stiftungen, Kirchen, Gewerkschaften und andere Großanleger erfassen, die ihre Gelder in Einklang mit ihren Satzungs- und Arbeitszielen, d. h. auch im Sinne des Klimaschutzes, anlegen sollten."

Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, referierte auf der Konferenz über die Rollen von Politik und Finanzsektor im Zusammenhang mit direkten und indirekten Klimarisiken.

Die Expertenrunde präsentierte konkrete Handlungsoptionen für die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit in diesem Rahmen. So wollen die Akteure des Finanzmarktes verstärkt Finanzanalysten und Ratingagenturen in die weitere Diskussion einbeziehen. Sie werden sich auch mit der Frage intensiv auseinandersetzen, wie die notwendige Datengrundlage zur Beurteilung der direkten (Fluten, Stürme, etc.) und regulativen (CO2-Steuern,Emissionshandel, etc.) Klimarisiken, denen Unternehmen ausgesetzt sind, zuverlässig erhoben werden kann.
 

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

  • Dustin Neuneyer, Germanwatch Bonn, Tel: 0228 - 60 49 211, Email: neuneyer@germanwatch.org
  • Timo Busch, Wuppertal Institut, Tel: 0202 - 24 92 277, Email: timo.busch@wupperinst.org
  • Petra Wiemann-Schmidt, Verband f. Umweltberatung (VUB), Tel: 0201 - 38 34 22, Email: pswe@aol.com


Weitere Infos:

Teilnehmer/innen der Expertengruppe Klimaschutz im Rahmen der Düsseldorfer Konferenz "Klimawandel als Risikofaktor bei Kapitalanlagen" (08.10.2003) und des NRW-Agenda 21-Projektes "Institutionelle Investoren und Klimaschutz":

1. Ganse, Joachim/ Bode, Aiko, Gerling Cert Umweltgutachter GmbH
2. Köster, Olaf/ Schnella, Felix, dit (Deutscher Investment Trust)
3. Krummrich, Klaus, Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V
4. Peller, Stefan, Sustainable Asset Management (SAM)
5. Plathen, Christa, Bank für Sozialwirtschaft
6. Reinhard, Dirk/ Loster, Thomas, Münchener Rück
7. Russell, David, Universities Superannuation Scheme
8. Schumacher, Ingeborg, UBS
9. Volk, Claudia, WestLB Equity Markets Strategy Research
10. Bals, Christoph, Germanwatch
11. Busch, Timo, Wuppertal Institut
12. Milke, Klaus, Germanwatch
13. Neuneyer, Dustin, Germanwatch
14. Wiemann-Schmidt, Petra, Verband für Umweltberatung  NRW e.V. (vub)