Allianz und Münchener Rück unterstützen verbindliche Klima-Zielsetzungen auf EU-Frühlingsgipfel
Germanwatch-Pressemitteilung
Bonn, 8.März 2005. Führende deutsche Versicherungs- und Finanzkonzerne unterstützen das Ziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, beim Frühjahrsgipfel der EU eine verbindliche Rahmensetzung für Klimaschutz und Erneuerbare Energien durchzusetzen. Dies gaben die Allianz sowie die Münchener Rück nach Gesprächen mit der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch bekannt.
"Die Münchener Rück unterstützt Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Anliegen, auf dem EU-Gipfel in Brüssel das verbindliche Ziel einer EU-weiten Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu vereinbaren. Dem Ausbau der erneuerbaren Energien sollte dabei eine Schlüsselrolle zukommen" erklärte Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied der Münchener Rück. Allianz-Vorstand Clement B. Booth ergänzt: "Wir unterstützen die Kanzlerin bei dem Versuch, einseitige Ziele zur Treibhausgasreduktion in der EU durchzusetzen. Die vorgeschlagenen Ziele sind notwendig für eine glaubwürdige Antwort der EU auf den Klimawandel und sollten nicht abgeschwächt werden. Auch ihr Vorschlag für eine verbindliche Treibhausgasreduktion von 60 bis 80 Prozent für Industriestaaten bis zum Jahr 2050 ist absolut vernünftig. Nur so kann ein globaler Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad Celsius vermieden werden, der nicht nur unangenehm, sondern gefährlich und kostspielig wäre."
Ein anderer Teil des Beschlussvorschlages sieht vor, dass sich die EU zu einer 30prozentigen Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen bis 2020 bereit erklärt, falls es ein neues weltweites Klimaschutzabkommen gibt. Münchener-Rück-Vorstand Jeworrek: "Aus unserer Sicht ist schon die einseitige 20-Prozent-Reduzierung ein wichtiger Beitrag Europas, um die Folgen des Klimawandels beherrschbar zu halten. Natürlich sind noch stärkere Verringerungen der Emissionen wünschenswert, und die EU alleine kann das Klimaproblem nicht lösen. Daher begrüßen wir auch den Vorschlag, im Fall eines Nachfolgeabkommens zum Kioto-Protokoll unter Beteiligung der großen Emittenten für die EU eine Emissionsreduzierung um 30 Prozent vorzusehen. Die großen Industriestaaten sollten eine Vorreiterrolle einnehmen. Schließlich bedeutet der Klimawandel nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft."
Darüber hinaus sollte eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 verbindlich festgelegt werden. "Wir denken, dass die EU konkrete Energieeffizienzziele und -maßnahmen beschließen sollte. Ernsthafte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind essentiell, sowohl um den Klimawandel zu verlangsamen, als auch um die Energiesicherheit zu steigern. Die Allianz bestärkt deshalb die EU-Staats- und Regierungschefs darin, ein verbindliches Ziel festzulegen, den Primärenergieeinsatz der EU bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu verringern," kommentierte Booth.
Germanwatch-Vorstandsvorsitzender Klaus Milke betont: "Es ist erfreulich, dass auch bei der Frage der Verbindlichkeit der Ziele für Erneuerbare Energien diese Unternehmen die Vorschläge der Ratspräsidentin befürworten". Das derzeit umstrittenste Klima-Ziel der deutschen Ratspräsidentschaft sieht die verbindliche Festlegung vor, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch der EU bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. "Wir unterstützen die Staats- und Regierungschefs darin, dass die EU den bindenden Charakter dieses Erneuerbare-Energien-Ziels festlegt. Das ist für uns relevant, um die notwendige Investitionssicherheit zu erhalten" erklärte Booth.
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- Germanwatch: Dustin Neuneyer, 0049-228-60492-11
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- Münchener Rück: Michael Able, 0049-89-3891 2934