Klima-Allianz fordert: Heiligendamm muss deutliche Klima-Fortschritte bringen
Gemeinsame Pressemitteilung
Bonn, 5.6.07. Die Staatschefs der G8-Staaten und der fünf großen Schwellenländer müssen in Heiligendamm ambitionierte Klimaschutzziele beschließen, forderte die Klima-Allianz im Vorfeld des Gipfels. "Wir haben schon genug Zeit verloren. Die Industriestaaten müssen ihre Treibhausgase drastisch reduzieren, erst dann können wir erwarten, dass der Rest der Welt folgt", so der Greenpeace-Kampagnendirektor Roland Hipp. Notwendig ist nach Ansicht der Klima-Allianz ein klares Bekenntnis zu einer Begrenzung des Klimawandels auf maximal 2°C Temperaturanstieg und eine Reduktion der globalen Treibhausgasemissionen um 50% bis 2050.
Die neuen klimapolitischen Vorschläge von US-Präsident Bush sind nach Auffassung der Klima-Allianz kein geeigneter Weg, diese Klimaschutzziele zu erreichen. Sie zeigten jedoch, dass selbst Bush kaum noch in der Lage sei, seinen Verweigerungskurs politisch durchzuhalten.
"Ein spätestens 2009 beschlossenes Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll bleibt der wichtigste Rahmen für eine gerechte internationale Klimapolitik. Nur mit den Vereinten Nationen kann es rechtlich verbindliche Vereinbarungen zwischen den Verursachern und Betroffenen des Klimawandels geben", so Klaus Milke, Vorsitzender der Nord-Süd-Initiative Germanwatch.
"Wenn die Regierung Bush ein neues Klimaschutzabkommen blockiert, darf der Rest der Welt sich davon nicht aufhalten lassen. In weniger als zwei Jahren ist Bush nicht mehr im Weißen Haus", so Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND.
Auch Klaus Breyer, Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen, fordert von der Bundeskanzlerin: "Lieber gar keine Klima-Beschlüsse in Heiligendamm als windelweiche Erklärungen, die nicht weiterbringen".
Gleichzeitig forderte die Klima-Allianz von der Bundesregierung, ihre Hausaufgaben zu machen. Der Neubau von Dutzenden Kohlekraftwerken sei ebenso wenig mit Klimaschutz vereinbar wie der Verzicht auf durchgreifende Maßnahmen zur Senkung der Emissionen im Autoverkehr. "Wer weltweiter Klima-Vorreiter sein will, muss durch Taten überzeugen. Die deutsche Energie- und Verkehrspolitik ist immer noch inkonsequent und widersprüchlich", so Damian Ludewig, Präsidiumsmitglied des Deutschen Naturschutzrings.
Die Klima-Allianz ist ein rasch wachsendes breites Bündnis von inzwischen 57 Organisationen, darunter
- Umweltorganisationen wie Greenpeace, BUND, WWF, NABU, DNR, DUH
- Entwicklungsorganisationen wie Misereor, Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst, Caritas International, Diakonie-Katastrophenhilfe
- Evangelische Landeskirchen, wie Evangelische Kirche von Westfalen, Kurhessen-Waldeck, Württemberg sowie die Vereinte Evangelische Mission
- Jugendorganisationen wie die KLJB, die BUND-jugend, der BDKJ
- weitere Organisationen wie Germanwatch, Deutscher Alpenverein, Attac