Londoner Schuldenabkommen und Marshall-Plan lassen grüßen
Ein Blick in die eigene Geschichte kann mitunter sehr erhellend sein, so können neue Lernkurven ermöglicht und zukunftsbewusste Bereitschaften initiiert werden.
Am 27.- Februar 1953 - also vor 62 Jahren und auch Ende Februar - wurde in London das Abkommen über deutsche Auslandsschulden aus der Vorkriegs- und aus der Nachkriegszeit unterzeichnet. Ein wesentlicher Baustein für den Wiederaufbau der damals vor großen Herausforderungen stehenden jungen Bundesrepublik Deutschland.
Die Weitsichtigkeit der internationalen Gläubiger und der Marshallplan - eine andere Strategie für Westdeutschland, als der auf ein reines Agrarland abzielende Morgenthau-Plan es vorgesehen hatte - haben die Voraussetzungen für das sogenannte deutsche Wirtschaftswunder und letztlich die heutige Positionierung Deutschlands erst möglich gemacht.
Es war eben kein Wirtschafts-„Wunder“: zum einen haben umfangreiche Schuldenstreichungen und die Ausrichtung der Schuldenbedienung der Restschulden an der realen Wirtschaftsleistung die nötige Luft verschafft, zum anderen hat der Marshall-Plan mit seinen revolvierenden Krediten und der Schaffung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) wesentliche Impulse für die Industrie und den wieder erstarkenden Mittelstand in Deutschland gesetzt. Natürlich hat die junge Bundesrepublik auch hohe Eigenleistungen erbracht und damit die notwendige Eigenverantwortung übernommen.
Dies sollten die Kanzlerin und ihr Finanzminister in diesen Tagen vor Augen haben.