Energiewende für die Armen - ein Biss ohne Zähne.
Pressemitteilung
Johannesburg, 03.09.2002 Die Verhandlungen zum weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien sind gestern abend in Johannesburg gescheitert. Weder auf ein konkretes Ziel zur Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien, noch auf einen Zeitplan für die Umsetzung eines solchen Programms konnten sich die Staaten einigen. "Bisher leben zwei Milliarden Menschen ohne Stromanschluss. Für sie hat sich die Hoffnung nun vorerst zerschlagen, in absehbarer Zeit wenigstens für Grundbedürfnisse wie z.B. Licht mit Strom versorgt zu werden." bewertet Dörte Bernhardt, GERMANWATCH-Vorstandsmitglied das Ergebnis der Verhandlungen.
Insbesondere die USA und die OPEC-Staaten haben das geplante Aktionsprogramm blockiert. Unterstützt wurden sie wider Erwarten von Japan, das im Unterschied zu den USA und den OPEC-Staaten jedoch das Kyoto-Protokoll ratifiziert hat.
Grosse Erwartungen hat GERMANWATCH jetzt an die kommende internationale Konferenz zu erneuerbaren Energien in Deutschland. Diese hatte Bundeskanzler Schröder in Johannesburg angekündigt. "Nach dem Scheitern der Energieverhandlungen können sich nun die Vorreiter im Bereich erneuerbarer Energien ohne die Bremserstaaten von Johannesburg auf der angekündigten Konferenz organisieren.", erklärt Christoph Bals, Campaign-Director RioKonkret bei GERMANWATCH. "So besteht eine reelle Chance, sich unter Ausschluss von USA, OPEC und Japan auf verbindliche Zeit- und Aktionspläne zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien zu einigen."
GERMANWATCH fordert die Bundesregierung auf, unmissverständlich klarzustellen, dass der in Johannesburg verabschiedete Text nicht als Förderung der Atomenenergie ausgelegt werden kann.
Berichte, Pressespiegel und weitere Informationen zum Johannesburg-Gipfel:
http://www.germanwatch.org/rio/wssd2002.htm