Pressemitteilung | 20.11.2009

Bonn wird Sitz des Anpassungsfonds der Vereinten Nationen

Bonn, 20.11.09: Am Mittwoch ging in Bonn das achte Treffen des Steuerungsgremiums des UN-Anpassungsfonds zu Ende. Eines der zentralen Ergebnisse ist, dass Bonn nun Sitz dieses innovativen und für die Klimadebatte zentralen Finanzierungsmechanismus ist. Die deutsche Bundesregierung hat als Gastgeber jetzt die Aufgabe, dem Anpassungsfonds so schnell wie möglich eine eigene Rechtspersönlichkeit zu geben, damit dieser die drängenden Anpassungsbedürfnisse der Entwicklungsländer umfassend unterstützen kann.

Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch, kommentiert: "Germanwatch begrüßt diese Entscheidung. Wir sehen sie als wichtigen Schritt, den Anpassungsfonds institutionell zu stärken und als Instrument für die Anpassungsfinanzierung auszubauen. Die bisher dem Fonds zur Verfügung stehenden Mittel von etwa 400 Millionen Euro bis 2012 bleiben allerdings weit hinter dem Anpassungsbedarf in Entwicklungsländern zurück, den wir auf mindestens 40 Milliarden Euro pro Jahr schätzen, zusätzlich zur Entwicklungshilfe." Der UN-Klimagipfel in Kopenhagen solle daher weitere Unterstützung für den Anpassungsfonds beschließen, so Harmeling. "Hier erwarten wir auch von der deutschen Bundesregierung, die ja nun Gastgeber des Fonds wird, dass sie sich für ihn stark macht und zusätzliche Mittel für die Förderung von Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern durch den Fonds bereitstellt."

Das achte Gremiumstreffen hat außerdem ein Komitee eingesetzt, das Institutionen aus Entwicklungsländern akkreditieren wird, damit diese direkt Gelder aus dem Anpassungsfonds bekommen können. Der sonst übliche Umweg über multilaterale Institutionen wie die Weltbank wird damit nicht nötig sein. Dies stärke die Eigenständigkeit der Länder und könnte zu einer schnelleren Umsetzung von Maßnahmen führen.

Auch in der wichtigen Umsetzung und Evaluation habe das Steuergremium bedeutende Fortschritte gemacht, so Harmeling. "Diese Rahmensetzung ist zentral, um die Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und gleichzeitig Vertrauen zu schaffen, dass die Gelder auch dort ankommen, wo sie benötigt werden", erklärt Harmeling.

Germanwatch beobachtet die Entwicklung des Anpassungsfonds seit seiner Gründung.

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  • Sven Harmeling, Referent Klima und Entwicklung, Germanwatch, harmeling@germanwatch.org, 0160-99461412