Finanzen und Investitionen entscheidend für Umsetzung des Pariser Klimaabkommens
Paris/Bonn (11. Dez. 2017). Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erwartet vom morgigen “One Planet Summit” konkrete Ankündigungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Der Gipfel findet genau zwei Jahre nach der Verabschiedung des Paris-Abkommens statt. “Das Pariser Klimaabkommen ist geltendes Völkerrecht und verpflichtet die Staaten zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2, besser sogar auf 1,5 Grad. Nun muss mehr zur Umsetzung geschehen, damit das Ziel des Abkommens erreicht werden kann”, erklärt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
“Wir erwarten beim Gipfel konkrete Ankündigungen von Regierungen, aber auch von Regionen, Banken und Unternehmen. Zum Beispiel sollten sie sich darauf verpflichten, alle ihre Infrastrukturinvestitionen an den Zielen des Paris-Abkommens auszurichten und aus der Finanzierung von Kohle, Öl und Gas komplett auszusteigen. Außerdem hoffen wir, dass weitere Staaten der in Bonn geschlossenen globalen Allianz zum Kohleausstieg beitreten und dass sich eine Gruppe von Vorreitern zum Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 verpflichtet”, so Bals. "Von den Koalitionsverhandlungen in Deutschland wird ein klares Signal erwartet, gemeinsam mit Frankreich die Themen des Gipfels - schärfere Ziele, CO2-Mindestpreis und Klima-Berichtspflicht für Unternehmen - zu Hause und in Europa voranzutreiben." Zu dem eintägigen Gipfeltreffen hatten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, UN-Generalsekretär Antonio Guterres und der Weltbank-Präsident Jim Yong Kim eingeladen. Es werden rund 50 Staats- und Regierungschefs erwartet. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Mobilisierung von Investitionen in Klimaschutz und -anpassung und auf der Umlenkung von Finanzflüssen in eine klimafreundliche Richtung liegen.
Christoph Bals: “Bei den Finanzen muss noch viel mehr passieren, sonst werden wir die Ziele des Paris-Abkommens nicht erreichen. Insbesondere zur Anpassung an den Klimawandel und zur Bewältigung von Schäden und Verlusten in den ärmsten Ländern muss zusätzliches Geld mobilisiert werden. Und gleichzeitig müssen Banken und Investoren aufhören, die Klimakrise zu verschärfen, indem sie weiter in Kohle, Öl und Gas investieren. Öffentliche Entwicklungsbanken genau der Regierungen, die vor zwei Jahren das Paris-Abkommen unterzeichnet haben, investieren noch immer mehr Geld in fossile Energien als in erneuerbare. Das ist unerhört."