Erfolge & Meilensteine aus 30 Jahren

Unsere Beharrlichkeit hat sich gelohnt! Seit der Gründung von Germanwatch 1991 haben wir viel erreicht. Die Auswahl der Erfolge & Meilensteine zeigt beispielhaft die Vielfalt und Wirksamkeit unseres Engagements.

Erfolge & Meilensteine aus 30 Jahren

Chronik


1991: Germanwatch wird gegründet
1992: "Rio konkret"
1994: Rindfleischexporte bedrohen Sahel-Nomaden
1995: "Trade Watch"
1996: European Business Council startet in Brüssel
1997: Stiftung Zukunftsfähigkeit
1998: Politik gestalten
2000: Beitrag im Bericht "Zur Lage der Welt"
2000: Berichtspflicht in der Riester-Rente
2001: e-Mission 55 – Impulse für Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls
2002: Mexikanische Arbeiter erfolgreich verteidigt
2002: Klima-AUSBADE-Kampagne
2004: Die Klimaexpedition
2005: Klimafreundlich fliegen mit atmosfair
2005: Länderrankings schaffen Klima-Transparenz
2005: Entwicklungszusammenarbeit analysiert und kommentiert
2007: Germanwatch zeigt Präsenz bei G8 und EU-Präsidentschaft
2008: Weltweite Not hat viele Symptome
2009: MakeITfair – Unternehmen und Verantwortung
2010: 100 Prozent Zukunft!
2010: Mensch Macht Milch
2012: Der besondere Ansatz: klimawandelbedingte Schäden
2014: Globales Wirtschaften und Menschenrechte – Deutschland auf dem Prüfstand
2015: Klage für Klimagerechtigkeit
2015: "Tiere. Menschen. Rechte. Haltung zeigen!" Neue Initiative für eine Reform der Tierhaltung
2015: Das globale Klimaabkommen von Paris
2018: Klima-Risiko-Index zeigt Trends auf und wird weltweit wahrgenommen
2018: Bits & Bäume – für eine zukunftsfähige Digitalisierung
2019: Für ein Recht auf Reparatur
2020: Hand in Hand für einen Strukturwandel im Donbass
2021: Ein nachhaltiges Finanzsystem als Hebel für das Erreichen der EU-Klimaziele
2021: Historischer Klimabeschluss
2021: Das Lieferkettengesetz wird verabschiedet


1991: Germanwatch wird gegründet
Die Zeit des Ost-West-Konflikts war Geschichte und Deutschland wiedervereint. In dieser Umbruchstimmung entstand der Gründungsgedanke: Auf Deutschland kommt nun eine viel stärkere globale Verantwortung zu, die kompetent und kritisch von einer am Gemeinwohl orientierten Advocacy-Organisation, die Umwelt- und Entwicklungspolitik zusammen denkt, beobachtet werden muss. So wurde der Name „Germanwatch“ zum Programm.
>> unser Leitbild


1992: In Rio wird viel versprochen – Kampagne macht "Rio konkret"
Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro sollten neue Maßstäbe für die internationale Zusammenarbeit setzen. Mit Aktionen, Forderungen und Analysen im Rahmen der RioKonkret-Kampagne forderte Germanwatch, dass in Deutschland konkret wird, was – gerade auch vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl – auf der Konferenz verkündet wurde.


1994: Rindfleischexporte bedrohen Sahel-Nomaden - Germanwatch macht Druck
Durch die hohen Exportsubventionen der EU für Rindfleisch nach Westafrika stand die Existenz vieler Sahel-Nomaden auf dem Spiel. Germanwatch machte in einem Netz europäischer Nichtregierungsorganisationen Druck. Das Ergebnis: Die EU sagte zu, die Exportsubventionen nach Westafrika einzustellen.


1995: "TradeWatch" - internationale Handelspolitik auf dem Prüfstand 
Indem sie Strukturen des Welthandels intensiv beobachtete und kommentierte, trug die TradeWatch-Kampagne von Germanwatch dazu bei, eine größere handelspolitische Sensibilität im Agrar- und Ernährungssektor rund um die neu gegründete WTO zu schaffen. Eine wichtige Konsequenz: die schädlichen Exportsubventionen wurden langfristig diskreditiert.


1996: Unternehmen fürs Klima - der European Business Council startet in Brüssel 
Germanwatch beteiligt sich im Umfeld der UN-Klimaverhandlungen maßgeblich an der Gründung des europäischen Unternehmerrats für eine Nachhaltige Energiezukunft. Heute trägt er den Namen "e5" und ist ein international angesehener Zusammenschluss von großen, aber auch vielen innovativen kleinen und mittleren Unternehmen.
>> Zur Website von e5


1997: Die Stiftung Zukunftsfähigkeit wird ins Leben gerufen
Seit 1997 engagiert sich die Stiftung Zukunftsfähigkeit für ökologische Tragfähigkeit, ökonomische Effizienz und soziale Gerechtigkeit als Basisfaktoren einer überlebensfähigen Welt. Sie wurde im Umfeld von Germanwatch gegründet, hat heute über 30 ZustifterInnen und mischt sich in die Nachhaltigkeitsdebatte ein. Außerdem sorgt sie mit für eine finanzielle Unabhängigkeit von Germanwatch. 
>> Weitere Infos über die Stiftung


1998: Entwicklungspolitische Memoranden gestalten Politik
Ziel der Memoranden 1998, 2002 und 2009 zur Bundestagswahl war es, die Thematik Gerechtigkeit & Globalisierung anhand fundierter Problemanalysen in den Wahlkampf einzubringen. Die mit Unterstützung von Germanwatch formulierten Dokumente wurden von Prominenten aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft unterschrieben, finanziert und verbreitet.


2000: Erster eigener Beitrag zum Bericht „Zur Lage der Welt“ erscheint
Germanwatch hat an 14 deutschen Ausgaben des „State oft the World“-Reports mitgewirkt. Die jährliche Publikation des Worldwatch-Instituts gilt als Seismograph dafür, wo wir in der globalen Nachhaltigkeitsdebatte stehen. Die transatlantische Zusammenarbeit mit Worldwatch bestand schon seit 1955 und seit 2002 war auch die Heinrich Böll Stiftung Kooperationspartner.


2000: Berichtspflicht in der Riester-Rente eingeführt
Die Debatte um nachhaltige Kapitalanlagen bekam in Deutschland durch eine kleine Passage in den Gesetzen zur privaten und betrieblichen Altersvorsorge einen wichtigen Impuls. Germanwatch setzt sich seitdem für eine Weiterentwicklung von Transparenzpflichten im Finanzbereich ein.


2001: e-mission 55 - Unternehmerkampagne setzt entscheidende Impulse für Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls
Nach dem Scheitern des Klimagipfels in Den Haag (2000) und der Ankündigung der Bush-Regierung, das Kyoto-Protokoll nicht zu ratifizieren, startete Germanwatch, der WWF und der Unternehmerverband e5 eine Initiative mit über 250 Unternehmen, die massiv darauf drängen, dass Kyoto in Kraft tritt. Ein Signal, das bei der Politik deutlich und erfolgreich ankam!


2002: Mexikanische Arbeiter erfolgreich verteidigt - Kampagne gegen deutschen Reifenkonzern
Der deutsche Reifenhersteller Continental schloss 2001 widerrechtlich die Euzkadi-Fabrik in Guadalajara, Mexiko. Über 1000 Arbeiter wurden illegal auf die Straße gesetzt  – ein Verstoß gegen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen. Doch die gemeinsame Kampagne mit der lokalen Gewerkschaft und vielen Partner*innen schaffte es: die Fabrik wurde nach über drei Jahren wieder eröffnet.


2002: Klima-AUSBADE-Kampagne nimmt Verursacher in die Pflicht 
"Der Süden soll den Klimawandel nicht alleine ausbaden" - unter diesem Motto hat Germanwatch ab dem Jahr 2002 verstärkt darauf hingearbeitet, dass die Hauptverursacher des Klimawandels Verantwortung übernehmen. Germanwatch setzt diese Arbeit heute unter dem Aspekt "Klimaanpassung und Entwicklung" weiter fort.


2004: Die Klimaexpedition kommt in Deutschlands Klassenzimmer
Anhand des Vergleichs von live gezeigten Satellitenbildern mit früheren Aufnahmen werden die Folgen des Klimawandels deutlich. Nicht nur die bereits zweite Auszeichnung als UN-Dekadeprojekt zeigt: die Germanwatch-Klimaexpedition kommt an. Auch die positiven Rückmeldungen von Schülern und Lehrern bestärken uns immer wieder.
>> Weitere Infos zur Klimaexpedition


2005: Klimafreundlich fliegen - atmosfair bietet Ausgleich
Die Motivation war klar: Die zunehmende Belastung des Weltklimas durch den wachsenden Flugverkehr stellt die Weltgemeinschaft vor erhebliche Herausforderungen. Mithilfe eines Emissionsrechners kann bei atmosfair seitdem jeder online feststellen, wie viel Klimagase seine Reise verursacht - und kann diese durch eine Zahlung ausgleichen. Das Geld wird zum Beispiel in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte investiert und ist damit - nach dem Verzicht auf den Flug - die zweitbeste Klimaschutzoption für Flugreisende.
>> Zur Website von atmosfair


2005: Globale Länderrankings schaffen Klima-Transparenz
Im jährlich von Germanwatch und CAN Europe veröffentlichten Klimaschutz-Index werden die Klimaschutzleistungen von 57 Industrie- und Schwellenländern verglichen. Der ebenfalls jährlich erscheinende Klima-Risiko-Index vergleicht hingegen wetterbedingte Schadensereignisse und ihre Auswirkungen auf die Staaten der Welt. Beide Indizes sind inzwischen wichtige Instrumente für die internationale Politik, aber auch für Lehrer, Journalisten und die breite Öffentlichkeit.
>> Weitere Infos zu den Indizes


2005: Die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit - jährlich analysiert und kommentiert
Unsere Studien zur deutschen Official Development Assistance (ODA) und zu deren Teilgebiet, der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesländer, werden von politischen Entscheidungsträgern wahrgenommen. Sie tragen dazu bei, die häufig große Lücke zwischen Versprechungen, Zusagen und Plänen auf der einen sowie den realen finanziellen Leistungen auf der anderen Seite zu verkleinern.


2007: Einsatz rund um deutsche G8- und EU-Präsidentschaft
Germanwatch konnte sich in diesem Jahr - kräftemäßig vielleicht ein "kleiner Player" - als "Global Player" beweisen. Da Deutschland 2007 sowohl die EU- und die G8-Präsidentschaft inne hatte, war es als deutsche Lobbyorganisation wichtig, aktiv zu werden. Wir konnten unsere engen Kontakte zur Bundesregierung nutzen, mit mobilisieren, diskutieren und von anderen internationalen Akteuren lernen.


2008: Weltweite Not hat viele Symptome - Debatte um Ernährungs-, Klima- und Finanzkrise
Der Ausbruch der globalen Finanzkrise und die multiplen Krisen im Jahr 2008 zeigten es ganz deutlich: sie sind für die ärmsten und schwächsten Menschen auf der Welt besonders dramatische Entwicklungen. Germanwatch setzte sich verstärkt dafür ein, dass man nicht an einer Fragestellung isoliert arbeiten sollte, sondern dass ein integraler Ansatz gefunden werden muss.


2009: Für faire Handys und Computer - Unternehmen akzeptieren Verantwortung
Zu Beginn des makeITfair-Projektes sahen sich die Hersteller von IT-Geräten nicht für die Bedingungen beim Rohstoffabbau für ihre Geräte verantwortlich. Die Projektaktivitäten führten zu einem der größten Erfolge von makeITfair: viele Hersteller erkennen nun ihre Verantwortung für die sozialen und ökologischen Bedingungen beim Abbau der Metalle an.
>> Mehr zu fairer und nachhaltiger IT


2010: 100 Prozent Erneuerbare Energien? 100 Prozent Zukunft! 
Die Kampagne "100 Prozent Zukunft" geht eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts an: Die 100-prozentige Versorgung mit Erneuerbaren Energien bis spätestens 2050. Dafür motiviert Germanwatch Bürgerinnen und Bürger sowie Verbands- und  Wirtschaftsvertreter, sich lokal und regional zu vernetzen und die Politiker vor Ort „in die Pflicht zu nehmen“. Das Team Deutsche und EU-Klimapolitik setzt die Arbeit der Kampagne bei Germanwatch auf mehreren Ebenen fort, etwa durch ein Handbuch zu Bürgerbeteiligung beim Stromnetzausbau.
>> Deutsche und Europäische Klimapolitik
>> Stichwort "Energiewende"


2010: Mensch Macht Milch
Die Fotoausstellung „Mensch Macht Milch“ zur EU-Agrarpolitik und bäuerlichen Landwirtschaft in Nord und Süd von Germanwatch und mehreren Kooperationspartnern tourt in mittlerweile fünf Kopien seit Oktober 2010 erfolgreich durch ganz Deutschland. Die Ausstellung soll die  Herausforderungen und die Bedeutung einer zukunftsfähigen europäischen Agrarpolitik in der breiten Öffentlichkeit und bei den politischen Entscheidungsträgern tiefer verankern.
>> Mehr zur Ausstellung


2012: Der besondere Ansatz: klimawandelbedingte Schäden
Selbst die größten Anstrengungen bei Klimaschutz und Anpassung werden jetzt nicht mehr verhindern können, dass klimawandelbedingte Schäden und Verluste (engl. Loss and Damage) auftreten – hierfür sind gerechte Lösungswege gefragt. Germanwatch macht sich für eine Verankerung des Themas  stark und trug über die „Loss and Damage in Vulnerable Countries Initiative“ direkt dazu bei, dass es beim Klimagipfel 2012 in Doha als Arbeitsfeld  innerhalb der UN-Klimaverhandlungen anerkannt wurde.
>> Mehr zu Loss and Damage


2014: Globales Wirtschaften und Menschenrechte – Deutschland auf dem Prüfstand
Der in Kooperation mit Misereor erstellte Bericht analysiert und bewertet den Stand der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und  Menschenrechte in Deutschland (>> Zum Bericht von 2014). Er hat auf politischer Ebene und bei Unternehmen wichtige Impulse gesetzt, nicht zuletzt für den Prozess eines nationalen deutschen Aktionsplans. Im Herbst 2017 erschien ein zweiter umfassender Bericht zum Thema „Energie und Menschenrechte“ (>> Zum Bericht von 2017) und im Januar 2020 folgt eine umfangreiche Studie zum Thema "Globaler Agrarwirtschaft und Menschenrechte" (>> Zum Bericht von 2020)


2015: Klage für Klimagerechtigkeit
Der peruanische Bergführer und -bauer Saúl Luciano Lliuya reichte im November 2015 eine Klage gegen RWE ein. Er will damit Schutz vor den Folgen der klimawandelbedingten Gletscherschmelze für sich und seine Familie sowie für die Menschen in Huaraz erwirken. RWE als größter CO2-Emittent Europas soll sich anteilig an den Kosten für geeignete Schutzmaßnahmen beteiligen. Germanwatch und die Stiftung Zukunftsfähigkeit unterstützen ihn  bei seinem Anliegen. Das Landgericht Essen hat die Klage im Dezember 2015 angenommen und spricht von „einer grundsätzlichen Bedeutung“ – alleine das ist schon ein Teilerfolg für mehr globale Klimagerechtigkeit.
>> Mehr zum Fall Huaraz


2015: "Tiere. Menschen. Rechte. Haltung zeigen!" Neue Initiative für eine Reform der Tierhaltung
Die Konsequenzen industrieller Tierhaltung sind vielfältig und unübersehbar: Nitratüberschüsse im Grundwasser, gegen Antibiotika resistente Keime, prekäre Arbeitsverhältnisse, viel Leid für die Tiere, viele Treibhausgase und der Verlust gewachsener Kulturlandschaften. Germanwatch schließt sich deshalb mit neuen Verbündeten zusammen, um ein effektiveres Gegengewicht zur Lobby des Bauernverbands zu schaffen und eine grundlegende Reform der Tierhaltung voranzubringen.


2015: Das globale Klimaabkommen von Paris
Bereits seit der Gründung vor 25 Jahren arbeitet Germanwatch auf verschiedenen Ebenen an Lösungen für globale Klimagerechtigkeit und begleitete alle UN-Klimaverhandlungen. Der jahrelange Einsatz findet sich nun an vielen Stellen des Abkommens wieder: ob es die Verankerung des Themas klimawandelbedingter Schäden und Verluste ist, oder die Durchsetzung der Erkenntnis, dass eine rasche Dekarbonisierung – also der Ausstieg aus  Kohle, Öl und Gas – bis Mitte dieses Jahrhunderts erforderlich ist.
>> Mehr zum Klimaabkommen


2018: Klima-Risiko-Index zeigt Trends auf und wird weltweit wahrgenommen
Der KRI zeigt in den vergangenen Jahren zwei Trends auf: Zum einen nimmt die Wucht einzelner Extremwetterereignisse zu. In Entwicklungsländern führen schon wenige solcher verheerenden Wetterlagen dazu, dass ganze Regionen über Jahre wieder aufgebaut werden müssen. Zum anderen werden Länder wie Haiti, die Philippinen, Sri Lanka oder Pakistan so regelmäßig von Wetterextremen getroffen, dass sie kaum Zeit haben sich zu erholen. In Südasien sind es vor allem immer öfter wiederkehrende extreme Monsunregen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Germanwatch fordert: Die wichtigen Verursacherstaaten müssen einerseits die ärmeren Staaten bei der Klimawandelanpassung unterstützen. Andererseits müssen sie ihnen - auch finanziell - beim Umgang mit Schäden und Verlusten helfen.
>> Zu den Klima-Risiko-Indizes


2018: Bits & Bäume – für eine zukunftsfähige Digitalisierung
2018 hat Germanwatch mit anderen Nachhaltigkeits- und Technologie-NGOs eine Großkonferenz zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit organisiert: die „Bits & Bäume“. Zum ersten Mal arbeiteten diese Szenen in einer solchen Größenordnung zusammen. Zwei Tage lang haben über 2000 Teilnehmende in 200 Programmpunkten diskutiert und entwickelt. Schwerpunktthemen waren z.B. die materielle Basis der Digitalisierung, Demokratieerhalt oder digitale Infrastrukturen. Es wurden Projekte geplant, Computerprogramme geschrieben und Forderungen entwickelt – zur Zielsetzung der Digitalisierung, zum Datenschutz, zur Kontrolle von Monopolen oder zur IT-Sicherheit. Wir haben gezeigt: Die Zivilgesellschaft kann und muss Digitalisierung mitgestalten. Wir konnten nicht ahnen, welchen Schub das Thema anderthalb Jahre später durch die Corona-Pandemie erfahren sollte. Aus der Konferenz hervorgegangen ist die „Bewegung Bits & Bäume“: die heute wichtigste Bewegung zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Deutschland.
>> Themenseite "Zukunftsfähige Digitalisierung"
>> Zur Webseite von "Bits & Bäume"


2019: Für ein Recht auf Reparatur
Der Runde Tisch Reparatur ist ein Netzwerk, welches aus Umwelt- und Verbraucherorganisationen, wissenschaftlichen Einrichtungen, dem reparierenden Gewerbe, wie auch dem Netzwerk der Reparaturcafés besteht. Während 2015 noch niemand vom Recht auf Reparatur sprach hat die Arbeit des Runden Tisches Reparatur, seiner Mitgliederorganisationen und anderer europäischen Organisationen dazu beigetragen, dass es einen umfassenden Platz im Green Deal auf EU Ebene, wie in vielen Wahlprogrammen bekommen hat und erste legislative Maßnahmen auf EU-Ebene zu seiner Stärkung auf den Weg gebracht wurden. Germanwatch ist Gründungsmitglied und weiterhin im Vorstand vertreten.
>> Zur Themenseite "Ressourcenpolitik"
>> Zur Webseite "Runder Tisch Reparatur e.V."



2020: Hand in Hand für einen Strukturwandel im Donbass

Gemeinsam mit Partner*innen unterstützt Germanwatch seit 2017 die Kohlestädte im Krisengebiet Donbass dabei, Alternativen zur Kohle zu entwickeln und ihre Stimme für einen gerechten Strukturwandel zu erheben. Letztes Jahr sind die Kohlestädte Mitglied in der ukrainischen Kohlekommission geworden, und Deutschland und die Ukraine haben eine Energiepartnerschaft unterzeichnet. Zentrales Thema dabei: Strukturwandel von Kohleregionen. Auch in Zukunft arbeitet Germanwatch mit den Menschen vor Ort an sozial gerechten Lösungen zur Erreichung der Pariser Klimaziele.
>> Zur Themenseite "Strukturwandel Donbass"


2021: Ein nachhaltiges Finanzsystem als Hebel für das Erreichen der EU-Klimaziele
Zum Erreichen der Klimaziele muss die deutsche Wirtschaft bis spätestens 2050 treibhaugasneutral werden. Doch bestehende Strukturen verhindern die Hebelwirkung des Finanzmarktes für die große Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Risikoarme und nachhaltige Investitionsentscheidungen erfordern Transparenz, Vergleichbarkeit und entsprechende Prüfung. Momentan jedoch verordnen die Rahmensetzungen dem Finanzsystem Kurzsichtigkeit. Die Folge ist die sog. “Tragödie des kurzfristigen Horizonts”: mittel- und langfristige Auswirkungen der Klimakrise und fossile Fehlinvestitionen werden nicht berücksichtigt. Um Deutschland zu einem führenden Standort für nachhaltige Finanzen zu machen, wurde im Sommer 2019 von der Bundesregierung ein Sustainable Finance-Beirat einberufen. Seine Abschlussempfehlungen veröffentlicht der Beirat am 25.02.2021. Mit diesen Empfehlungen hält die Regierung einen großen Hebel in der Hand, die eigene Wirtschaft treibhausgasneutral und zukunftsorientiert auszurichten.
>> Weitere Infos von Germanwatch zum nachhaltigen Finanzsystem
>> Zur Website des Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung


2021: Historischer Klimabeschluss
Mit seiner bahnbrechenden Entscheidung setzt das Bundesverfassungsgericht am 24.03.2021 neue Maßstäbe für den Klima- und Grundrechtsschutz. Für uns alle, aber insbesondere für die jungen Menschen ein großer Erfolg, denn zum ersten Mal wird Klimaschutz generationengerecht ausgelegt. Germanwatch hat in dem Verfahren insbesondere mit dem Kläger Lüke Recktenwald auf Langeoog zusammengearbeitet. Gemeinsam mit acht weiteren jungen Menschen ist er Anfang 2020 vor das Bundesverfassungsgericht gezogen.
>> Mehr Informationen zum Klimabeschluss


2021: Das Lieferkettengesetz wird verabschiedet
Gemeinsam mit über 125 Organisationen hat Germanwatch in der Initiative Lieferkettengesetz gegen Gewinne ohne Gewissen gekämpft. Mit Erfolg: Im Juni 2021 verabschiedet der Bundestag das Lieferkettengesetz, das Unternehmen in die Pflicht nimmt und erstmals menschenrechtliche Sorgfaltspflichten festschreibt. Doch das Gesetz hat Lücken. Deshalb setzt sich Germanwatch auf EU-Ebene für eine starke Regelung zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten ein - entlang der gesamten Lieferkette.
>> Zur Themenseite "Initiative Lieferkettengesetz"


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