Schwerpunkt: Der nötige Weitblick zur Bundestagswahl

Weitblick

Schwerpunkt: Der nötige Weitblick zur Bundestagswahl

Editorial

Liebe Leserin, liebe Leser, 

warum überhaupt wählen, was ändert das schon? Was können wir angesichts einer globalisierten Wirtschaft und einer Politik, die Entscheidungen als „alternativlos“ erklärt, überhaupt ausrichten?

Demokratie lebt davon, dass die von Entscheidungen Betroffenen diese beeinflussen können. Und sie lebt von öffentlichen Debatten, bei denen sich letztlich die besseren Argumente durchsetzen. Wir erleben in Deutschland einen Wahlkampf, der der Debatte über die großen Herausforderungen
unserer Zeit angstvoll ausweicht. Wir erleben in Ägypten in aller erschütternden, aber auch aufrüttelnden Deutlichkeit, wie zunächst eine Muslimbrüderschaft den Stimmzettel nutzte, um Debatten zu unterbinden. Und wie das Militär schließlich den weit verbreiteten Ärger darüber nutzte, um mit brutaler Gewalt die gewählte Regierung zu stürzen. Aber die Entwicklung seit dem arabischen Frühling zeigt auch: Die Idee der Demokratie ist quicklebendig.

Haben wir Parteien, die uns nicht überzeugen, sondern überreden wollen? Haben wir aufgeklärte Wähler, die dieses Spiel durch Engagement und letztlich auf dem Wahlzettel durchkreuzen? Wie sieht in Zeiten des Internets eine „richtige“ Demokratie mit Partizipation bei grundlegenden gesellschaftlichen Entscheidungen aus? Diese Zeitung will ein paar Antworten beitragen zu den Themen, die uns als Germanwatch unter den Nägeln brennen, und Sie ermuntern: Mischen Sie sich ein – und gehen Sie wählen!

In dem Sinne grüßt Sie

Ihr Klaus Milke

 

►►►In dieser Ausgabe finden Sie 10 Bausteine für die Koalitionsverhandlungen, die Germanwatch den politischen EntscheidungsträgerInnen ans Herz legt. 

 

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Daniela Baum, Christoph Bals, Gerold Kier
Stand: September 2013

Viele SpenderInnen haben diese Ausgabe erst ermöglicht –
ihnen und den weiteren Förderern herzlichen Dank hierfür!

 

Bestellnummer

13-8-02

Zuletzt geändert

Weitblick Artikel

Wahlkampf jenseits der Talkshows

Karikatur Weitblick zur Bundestagswahl
Es geht um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands

Der Wahlkampf plätschert vor sich hin. Keiner hat den Mut, die zentralen Fragen zu beantworten, die ganz viele BürgerInnen in Deutschland und der EU umtreiben. Zentrale Zukunftsherausforderungen, wie die EU-Klima- und Landwirtschaftspolitik oder Entwicklungsfinanzierung, werden bisher im Wahlkampf an den Rand gedrängt. Ist die neue Bundesregierung in der Lage, diese Herausforderungen in Angriff zu nehmen?

Weitblick Artikel

Den Fuß von der Bremse nehmen

Die deutsche und europäische Klimapolitik braucht neuen Schwung

Viele im In- und Ausland mussten sich erst an die neue Rolle gewöhnen: Deutschland als Klimabremser. Die deutsche Regierung war sich oft nicht einig und blockierte damit Fortschritte in der EU, ob es darum ging, die EU-Klimaziele für 2020 von 20 auf 30 % CO2-Reduktion gegenüber 1990...

Weitblick Artikel

Zurück zur Vorreiterrolle?

Weitblick-Bild: Zurück zur Vorreiterrolle?
Deutschlands Bremsen im internationalen Klimaschutz irritiert weltweit

Nach wie vor steuert die Welt ungebremst auf einen gefährlichen Klimawandel zu. Dieser droht vor allem den ärmsten Menschen und Ländern weltweit ihre Lebensgrundlage zu entziehen und im wahrsten Sinne des Wortes zu versenken, zum Beispiel durch den Meeresspiegelanstieg. Die Zeit, die schlimmsten...

Weitblick Artikel

Raus aus der Kuschelecke

Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht neue Ernsthaftigkeit

Wir wissen viel über Menschenrechtsverletzungen, Armut und Umweltprobleme auf diesem Planeten. Bildung für nachhaltige Entwicklung geht aber über Wissenserwerb weit hinaus: Was geht uns so unter die Haut, was begeistert uns so, dass wir uns mit diesem Wissen auch tatsächlich verändern? Wie können wir uns und unsere Lebensräume so gestalten, dass wir dabei...

Weitblick Artikel

Geld für Entwicklung

Das 0,7 %-Ziel nicht aus den Augen verlieren

Die Politik hat zwei grundlegende Möglichkeiten demokratisch gefasste Ziele umzusetzen: Gesetze und Geld. Doch ein Blick zurück zeigt: Die internationalen Geldzusagen für Entwicklung und Klimaschutz addieren sich zu einer Liste der gebrochenen Versprechen, was viel über politische Prioritäten aussagt. Vor diesem Hintergrund setzt sich Germanwatch dafür ein, dass Deutschland...

Weitblick Artikel

Lieferketten transparent machen: Das Beispiel IT-Industrie

Logo: makeItefair 305x305px

Für viele VerbraucherInnen war die alarmierende Selbstmordserie von ArbeiterInnen eines Zulieferers von Apple ein Weckruf in Bezug auf die Bedingungen, unter denen ITHersteller ihre Geräte produzieren lassen. 2012 kritisierte Bundespräsident Gauck das Konsumverhalten der Deutschen: Statt sich für die neuesten Handys anzustellen, sollten sie lieber gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen protestieren. Doch so hilfreich...

Weitblick Artikel

Wirtschaft und Menschenrechte: Deutschland verpasst den Anschluss

Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich: Während die Bundesregierung noch nicht einmal klären konnte, welches Ministerium die Federführung hat, entwickeln viele europäische Nachbarn bereits nationale Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat..

2/2013
Schwerpunkt: Der nötige Weitblick zur Bundestagswahl

Warum ich Germanwatch wichtig finde - Jens Plambeck

Thumbnail

„Zugang zu Energie ist Lebens- und somit Menschenrecht. Nachhaltige Energie allen Menschen zur Verfügung zu stellen ist eine Herausforderung. Viele Dimensionen sind abzuwägen: Es ist klar, dass fossile Energieträger früher oder später versiegen werden und zugleich ihre Förderung risikobehafteter
wird. Auf der anderen Seite bietet uns die Atmosphäre nur eine begrenzte Kapazität, wenn die Erderwärmung nicht ausufern soll. Nuklearenergie wurde durch die Industrienation Japan mit Fukushima endgültig entzaubert. Biomasse steht im Konflikt zu Bodennutzung, Biodiversität und vor allem
Lebensmittelanbau. Bei all diesen Dimensionen und Abwägungen ist ein fachlich versierter Lotse nötig. Als solchen sehe ich Germanwatch.“ (August 2013)

Jens
Plambeck
600. Mitglied von Germanwatch e.V.