Klimawandel gefährdet Nahrung und Trinkwasser
Klimawandel gefährdet Nahrung und Trinkwasser
Jährlich sterben etwa so viele Kinder an Hungersnot wie Einwohner in einer deutschen Mittelstadt wie Eisenach leben. Eine Milliarde Menschen leben ohne gesicherte Ernährung. Etwa die Hälfte von ihnen lebt in Ländern mit knappem Ressourcenbestand. Massive Einbrüche in den landwirtschaftlichen Erträgen drohen ihnen aufgrund des Klimawandels: Ernteausfälle durch zunehmende Dürren in Afrika. Ernteausfälle durch häufigere und stärkere Überschwemmungen in Asien. In den Tropen - und damit in vielen Entwicklungsländern – werden die fruchtbaren Jahreszeiten zudem durch die globale Erwärmung verkürzt. Mit den steigenden Temperaturen wird sich auch die Wasserqualität weiter verschlechtern, folglich das Trinkwasser. Die ohnehin schon kritische Trinkwassersituation in diesen Ländern wird damit weiter verschärft. Bereits heute haben mehr als 20 % der Weltbevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Meeresspiegelanstieg und Wüstenbildung sind nur zwei aus einer Reihe von Phänomenen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Beide verringern die Fläche an fruchtbarem Land, das für die überlebensnotwendige Nahrungsmittelproduktion in den betroffenen Entwicklungsländern genutzt werden kann. Beide gefährden die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Trinkwasser. Gänzlich gebannt werden kann diese Gefahr nicht. Sie kann jedoch in ihrem Ausmaß begrenzt werden. Durch Anpassungsmaßnahmen an die veränderten Klimaverhältnisse vor Ort können die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels auf Ernährungssicherung und Trinkwasserversorgung teilweise aufgefangen werden. Eine erfolgversprechende Maßnahme zur Anpassung an neue Temperaturbedingungen und Wasservorräte kann zum Beispiel die Änderung der angebauten Pflanzensorten sein. Auch wasserwirtschaftliche Maßnahmen oder Maßnahmen zur Bodenverbesserung können hier greifen. Ebenso kann die Wiederaufforstung – wie beispielsweise in Bangladesh oder China – dem Schutze der Bevölkerung und der Landwirtschaft vor den Schäden der vermehrt und stärker auftretenden Wirbelstürme in den Küstenregionen dienen. Frühwarnsysteme können helfen, rechtzeitig Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu ergreifen.
Möglichkeiten gibt es viele, ausgeschöpft sind sie noch lange nicht. Im Gegenteil, die Entwicklung solcher Projekte steht in einigen Ländern erst am Anfang. Wie so oft mangelt es an den Ressourcen. Den Entwicklungsländern fehlen finanzielle Mittel und Humankapital, um solche Maßnahmen einzuleiten. Hilfe ist dringend notwendig und möglich!
Mit der Klima-AUSBADE-Kampagne bieten wir Ihnen die Chance, sich für diese Hilfe langfristig zu engagieren. Als Klima-Kampagnera oder Klima-Kampagnero können Sie mit uns aktiv werden. Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Hauptverursacher des Treibhauseffektes ihre Verantwortung für die entstandenen Klimaschäden anerkennen und übernehmen. Verantwortungsübernahme zeigt sich für uns nicht in Lippenbekenntnissen, sondern in konkreten Handlungen wie zum Beispiel der Finanzierung von Anpassungs- und Schutzmaßnahmen gegen die Gefahren des Klimawandels vor Ort. Da monetäre Verantwortung auf freiwilliger Basis jedoch häufig gar nicht, nicht ausreichend oder nur zögerlich übernommen wird, sind hier internationale Haftungsstrukturen erforderlich. Wie diese aussehen können und wer sie tragen sollte, wollen wir im Laufe der Klima-AUSBADE-Kampagne mit einer Vielzahl von Interessierten und Involvierten aus Nord und Süd ausarbeiten. Sind Sie dabei?
Christiane Lellig