Ernährung sichern!

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Ernährung sichern!

Für eine globale Agrarwende

 
GERMANWATCH, FIAN und der Weltladendachverband haben gemeinsam die Initiative für eine globale Agrarwende zur Sicherung der Ernährung in den Entwicklungsländern ergriffen. Hintergrund ist die Bedrohung der Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern durch das Welthandelsabkommen über Agrarprodukte.

Mehr als 800 Millionen Menschen hungern heute auf der Erde, obwohl weltweit ausreichend Nahrungsmittel produziert werden.

Das Agrarabkommen der Welthandelsorganisation gefährdet den Zugang zu ausreichend Nahrung im Süden weiter, indem es zu einer Monopolisierung der Welt-Agrarmärkte durch einige wenige Konzerne führt.

Diese überschwemmen die Märkte der Entwicklungsländer mit ihren Agrarprodukten, die - weil hoch subventioniert - zu Dumpingpreisen angeboten werden. Vor allem die Kleinbauern der Entwicklungsländer mit ihren sehr arbeitsintensiven, nicht subventionierten Produkten können im Wettbewerb mit diesen industriell gefertigten Billigprodukten nicht bestehen.

Folglich vernichtet der Druck der internationalen Märkte die Existenzgrundlage dieser Bauern, was zu einer weiteren Verarmung der ländlichen Bevölkerung führt.

Der Widerspruch ist offenkundig: Während die Entwicklungsländer ihre Märkte öffnen (müssen) für Produkte der Industrieländer, schotten letztere ihre Märkte ab gegen Importe aus dem Süden und zerstören gleichzeitig deren Ökonomien mit hoch subventionierten Billigexporten.

Die Initiative fordert daher

  • Schutzmöglichkeiten für die kleinbäuerliche Produktion von Grundnahrungsmitteln in Entwicklungsländern, geregelt durch eine "Development Box”. · Den schnellen Abbau der Exportsubventionen der Industrieländer.
  • Die Öffnung der Märkte der Industrieländer für Produkte der Entwicklungsländer.
  • Die Bindung gewährter Subventionen an soziale und ökologische Kriterien binden, um zu gewährleisten, dass Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern Vorrang hat vor den Wirtschaftsinteressen der Industrieländer.
  • Eine Kontrolle der WTO durch die Vereinten Nationen zur Sicherung des Menschenrechtes auf Nahrung.

Christiane Lellig

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