Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt auf dem Land. Dort werden nicht nur Nahrungsmittel und agrarische Rohstoffe produziert, sondern auch biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen genutzt und erhalten. Diese Leistungen wurden in der Agrarpolitik weltweit lange entweder ganz ignoriert oder einseitig auf Produktion reduziert. In den letzten Jahren haben sich mit der Reform der EU-Agrarpolitik und Diskussionen in Entwicklungsorganisationen Möglichkeiten ergeben, ein breiteres Verständnis von ländlicher Entwicklung zu stärken. In einem neuen Projekt wollen Germanwatch und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) konkrete Beispiele für erfolgreiche Politikkonzepte vorstellen und mit anderen gesellschaftlichen Gruppen Kriterien für eine bessere Agrarpolitik in Nord und Süd entwickeln. Die Ergebnisse sollen in die Diskussionen zur weiteren Reform der EU-Agrarpolitik, der Handels- und Entwicklungspolitik eingebracht werden.

Tobias Reichert