Schwerpunkt: Unterbieten Verbieten
Schwerpunkt: Unterbieten Verbieten
Editorial
Liebe Leserin, Liebe Leser,
in Zeiten eines Krieges, den (fast) keiner will, der aber trotzdem stattfindet, fällt es schwer, über andere Themen zu sprechen. Irgendwie hängt auch fast alles vom weiteren Verlauf des Krieges ab.
Multilaterale Verhandlungen finden zunehmend gegen den Widerstand der Amerikaner statt, im Klima-Bereich, im Weltsicherheitsrat, beim internationalen Gerichtshof - überall setzt die US-Regierung auf ihre Vormachtstellung als einzige verbliebene Weltmacht und schert sich nicht um den unbedeutenden Rest. Bei der WTO ist es bisher noch anders. Nicht zuletzt deswegen, weil die Welthandelsregeln die Industrieländer erheblich bevorzugen.
Die Agrarverhandlungen sollten am 31. März 2003 zu einem ersten Ergebnis führen, erfolglos. Die Interessen der Verhandelnden sind noch viel zu weit voneinander entfernt. Ernährungssicherung als Ziel des internationalen Handels ist immer noch Wunschdenken.
Ein zentrales Problem des Agrarhandels ist Dumping, darum geht es in dieser Zeitung. Bitte engagieren Sie sich für dieses Thema - beispielsweise durch Teilnahme an unserer Postkartenaktion!
Herzlich
Rainer Engels
Herausgeber: Germanwatch e.V
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Heike Ifland.
Stand: Mai 2003
Diese Ausgabe wurde gefördert durch die Europäische Kommission und das Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit Bremen. Hier vertretene Standpunkte geben die Ansicht der Herausgeber wieder und stellen in keiner Weise die offizielle Meinung unserer Förderer dar.
Zuletzt geändert
Unterbieten Verbieten!
"Unterbieten Verbieten" heißt die neue Germanwatch-Kampagne, die im Januar 2003 auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt wurde. Sie richtet sich gegen den Verkauf europäischer Lebensmittel unterhalb der tatsächlichen Produktionskosten. Das passiert sowohl im Inland als…
NGO-Hearing in Genf
Die WTO-Ministerkonferenz will im September 2003 auch über den Agrarsektor verhandeln. Dazu legte der Leiter der WTO-Agrarkomission, Stuart Harbinson, am 17. Februar einen ersten Vertragsentwurf vor. Eine Woche später trafen sich in Genf fast einhundert Vertreter/innen…
No Dumping, no Cry
Die jamaikanische Milch-Lobbyistin Fiona Black steht vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel, tanzt und singt "No dumping no cry". Eigentlich sieht Lobby-Arbeit anders aus, aber was soll´s. Zur Not greift sie halt auf Reggae zurück…
Anruf aus Mexiko
Im März 2002 klingelte bei FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions- Netzwerk) und Germanwatch das Telefon: Arbeiter von Euzkadi de Méxiko, einer Tochterfirma des deutschen Reifenherstellers Continental AG, meldeten die ungerechtfertigte Schließung ihres Werkes nahe Guadalajara. Nach…
WTO-Agrarverhandlungen gehen in die falsche Richtung
Kritik von FIAN , Germanwatch und Forum Umwelt und Entwicklung am Modalitäten-Entwurf von Stuart Harbinson Wir sind alarmiert durch den am 17.2.03 vom Vorsitzenden des Ausschusses für die Agrarverhandlungen Stuart Harbinson vorgelegten zweiten Entwurf für die…
WTO
Gründung: 1995 als Ergebnis der "Urug u ay-Runde"; Nachfolge-Organisation von GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) Mitglieder: 144 Vertragsstaaten + 1(EU-Kommission) Ziele: Abbau bzw. Vereinheitlichungen von Zoll- und Handelspraktiken nach dem Prinzip der Meistbegünstigung sowie…
OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
Sie beziehen sich auf die Menschenrechte, die ILO-Kernarbeitsnormen sowie das Prinzip der Nachhaltigkeit und das Vorsorgeprinzip. Sie gelten weltweit für alle multinatio nalen Unterne hmen aus den 37 Unterzeichnerstaaten - unabhängig davon, wo diese ihre geschäftlichen…
Worldwatch-Bericht zur Lage der Welt 2003
"Der umfangreichste, aktuellste und leichtest verständliche Sammelband im Bereich der globalen Umwelt" (Edward O. Wilson, Biologe und zweimaliger Pulitzer Preisträger) Die Bedeutung des jährlichen Statusberichtes, den das interdisziplinäre US-Institut seit 20 Jahren veröffentlicht, ist im Jubiläumsjahr…
Warum ich Germanwatch wichtig finde - Renate Künast
"Seit über 10 Jahren setzt sich Germanwatch mit viel Engagement und fachlicher Kompetenz für eine soziale und ökologische Gestaltung des Welthandes ein. Germanwatch ist ein wichtiger Anwalt für die überlebenswichtigen Bedürfnisse der Entwicklungsländer. Ich sehe viele Berührungspunkte bei einer ökologisch vorteilhaften und sozial verantwortlichen Gestaltung des Welthandels." (Mai 2003)