Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung
Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Mit Größe und Einfluss der transnationalen Unternehmen wächst auch ihre Verantwortung. Vor diesem Hintergrund nehmen wir in dieser Zeitung Herausforderungen für die schnell wachsende Informations- und Telekommunikationsbranche unter die Lupe. Diese reichen von der Bürgerkriegsfinanzierung durch Coltan-Abbau über Menschenrechtsverletzungen im komplizierten Geflecht von Zulieferfirmen bis hin zum stark steigenden Energieverbrauch der Branche.
Die Beteiligung der relevanten Bezugsgruppen, entsprechende Umwelt- und Sozial-Management-Systeme, Transparenz und unabhängige Überprüfung der Versprechen bilden die Messlatte für die Wirksamkeit freiwilliger Maßnahmen. Solche Vorreiter-Initiativen können oft sehr schnell gute Praxisbeispiele entwickeln und für die Erarbeitung von Produktionsstandards unerlässlich sein. Sobald es aber um eine flächendeckende Umsetzung, die Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen für Vorreiter sowie große Investitionen zur Umsetzung von sozialen und ökologischen Standards geht, muss das Politiksignal "long, loud and legal" sein - langfristig, finanzrelevant und verbindlich.
Mit herzlichem Gruß
Christoph Bals
Politischer Geschäftsführer
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Anika Busch, Gerold Kier, Klaus Milke.
Stand: Oktober 2007
Diese Ausgabe wurde gefördert durch die Europäische Union, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und die Stiftung Umverteilen. Die hier vertretenen Standpunkte geben die Ansicht der Herausgeber bzw. der Interviewpartner wieder und müssen nicht unbedingt die offizielle Meinung unserer Förderer darstellen.
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Warum ich Germanwatch wichtig finde - Gerd Billen
"Fairer Handel, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung funktionieren nur, wenn die Verbraucher mitziehen. Dafür sind sie auf Informationen angewiesen, auf die sie sich verlassen können. Nur so können Verbraucher soziale und ökologische Faktoren bei ihren täglichen Kaufentscheidungen berücksichtigen.
Germanwatch setzt sich seit Jahren für zuverlässige Informationen über die Arbeits- und Produktionsweise von Unternehmen ein. Damit leistet die Organisation einen unverzichtbaren Beitrag für eine gerechte Weltwirtschaft." (Okt. 2007)