Schwerpunkt: Internationale Klimapolitik / Klimagipfel in Lima
Schwerpunkt: Internationale Klimapolitik / Klimagipfel in Lima
Editorial
Liebe Leserin, liebe Leser,
auch in Deutschland gilt es nun, den Einstieg in den Ausstieg aus der Kohle zu finden. Denn sonst kippt das deutsche Klimaziel von 40 Prozent weniger Treibhausgasen bis 2020 und die Energiewende gerät weltweit in Misskredit. Ein früherer Einstieg gibt uns Zeit, um die Kohlewende auch sozialverträglich gestalten zu können. Dies ist die Quintessenz des Symposiums „Klimawandel für die Kohle“ von Stadt Bonn, Stiftung Zukunftsfähigkeit und Germanwatch am 13. November. Es bekräftigt, was die Ethikkommission zur Energiewende 2011 bereits zeigte: ein solcher Prozess muss ein Gemeinschaftswerk sein.
Bundeskanzlerin Merkel und Vizekanzler Gabriel legten gemeinsam das deutsche Klimaziel fest. Erreichen lässt es sich nur, wenn die ältesten und schmutzigsten Kohlekraftwerke bis 2020 vom Netz gehen. Der Weltklimarat IPCC hat wissenschaftlich Klartext gesprochen. China, die USA und die Weltbank versuchen nun ernsthaft umzusteuern. Aber in Deutschland nutzen wir mehr Kohlestrom als vor einigen Jahren, während brandneue Gaskraftwerke stillstehen. Diesen Skandal gilt es zu beenden. Im notwendigen Verständigungsprozess mit relevanten Unternehmen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft für einen sozialverträglichen Kohleausstieg setzt sich Germanwatch als Brückenbauer mit klarem Kompass ein.
In diesem Sinne ermutigende Grüße
Ihr Klaus Milke
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Daniela Baum, Christoph Bals, Gerold Kier
Stand: November 2014
Gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Bestellnummer
Zuletzt geändert
Auf der Zielgeraden für ein internationales Klimaabkommen: das Zwei-Grad-Limit im Blick
Mit dem Klimagipfel in Lima vom 1. bis 10. Dezember 2014 beginnt der Endspurt: Nur noch ein Jahr bleibt, um ein verbindliches Klimaabkommen Ende 2015 in Paris vorzubereiten. Die Ausgangslage für die Pariser Klimakonferenz unterscheidet sich sehr vom Kopenhagener Gipfel, wo es im Jahr 2009 nicht gelang, ein internationales Klimaregime zu schaffen.
Quantensprung in Sicht?
Deutschland und China haben gemeinsam die weltweiten Kosten für Erneuerbare Energien dramatisch gedrückt. Deutschland hat durch die für 20 Jahre garantierten Einspeisepreise lange stabile Investitionsbedingungen geboten. Chinas Massenproduktion wiederum hat die Kosten massiv gesenkt. Seit 2008 fiel der Preis für Photovoltaik um 80 Prozent. Damit ist das EEG einer von Deutschlands bedeutsamsten Beiträgen zur Entwicklungszusammenarbeit.
Entwicklung durch Erneuerbare
Dies könnte die Dekade der Erneuerbaren Energien in Indien werden. Die neue Regierung hat angekündigt, über die Ansätze der Vorgängerregierung hinauszugehen. Verschiedene Faktoren begünstigen diese Entwicklung ...
Energierevolution in China
China zahlt einen hohen Preis für sein hohes Wirtschaftswachstum der letzten Dekaden. Das Land ist in absoluten Zahlen inzwischen bei weitem der größte CO2-Emittent weltweit. Zugleich vernebeln in den meisten Großstädten gewaltige Smogwolken regelmäßig die Sicht und nehmen auch der neuen Mittelklasse die Luft zum Atmen.
Klimawandel in den Anden
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich besonders deutlich in den peruanischen Anden. Dort haben die Gletscher der Gebirgskette „Cordillera Blanca“ in den letzten Jahrzehnten bereits einen großen Teil ihrer Fläche verloren. Die Zahl der Gletscherseen wächst deshalb stetig weiter an...
Die Menschen sind sich der Gefahr nicht bewusst
Für die Bewohner der peruanischen Andenregion tut sich ein Paradox auf: Während der Zugang zu sauberem Wasser immer schwieriger wird, steigt das Risiko durch zu viel Wasser. Ein Gespräch mit Julio Luciano Shuan, Bürgermeister des Andendorfes Llupa, der sich und seine Gemeinde vor Überflutung schützen will.
Wir müssen – und können – an die Kohle ran
Dr. Cornelia Ziehm untersuchte im Auftrag von Germanwatch zuletzt die europa- und ordnungsrechtlichen Möglichkeiten, die Kohleverstromung so zu begrenzen, dass das deutsche Klimaziel (40 Prozent bis 2020) erreicht werden kann...
Internationale Klimaschutzinitiativen: Ehrgeizigerer Klimaschutz oder PR-Gag?
Die bislang vorliegenden Klimaschutzziele reichen nicht aus, um den Klimawandel auf unter zwei Grad zu begrenzen. Deswegen wird international nach Möglichkeiten gesucht, neuen Schwung in den Klimaschutz zu bringen und zusätzliche Emissionsreduktionen zu erreichen. Eine Möglichkeit sind kleinere internationale Allianzen, die sich einzelner klimarelevanter Themen annehmen.
Grüner Klimafonds: Ein ermutigender Auftakt
Bereits 2010 haben Industrieländer zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen zu mobilisieren, um Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Der Grüne Klimafonds (GCF) wurde zeitgleich als wichtigster Baustein der neuen Finanzarchitektur errichtet.
Globale Entwicklungsziele für alle – auch die reichen Industrieländer
Im September 2015 sollen die Vereinten Nationen in New York eine neue Agenda mit globalen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) für den Zeitraum ab 2015 beschließen. Diese baut auf dem bisherigen Prozess der Millenniumsziele zur Armutsbekämpfung (engl. MDGs) auf, die von 2000 bis 2015 entscheidend nationale Politiken in Entwicklungsländern sowie Entwicklungspolitiken und -finanzierung durch die Industrieländer geprägt haben.
Haben Sie ihr Ziel noch im Blick?
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Vizekanzler, vor der Kulisse Grönlands haben Sie einst den Klimaschutz zur Chefsache erklärt. Ihr Versprechen: 40 Prozent weniger Emissionen von Treibhausgasen bis 2020 in Deutschland. Dieses Ziel ist nun bedroht, denn gerade auch die schmutzigsten Kohlekraftwerke laufen zurzeit auf Hochtouren...
Warum ich Germanwatch wichtig finde - Sabine Nallinger
Die Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für den Klimaschutz – engagiert sich gemeinsam mit Germanwatch für eine zukunftsorientierte Klimapolitik. Dazu setzen wir auf ambitionierte Klimaziele und strategisches Denken, ergänzt durch politisches Fingerspitzengefühl und Verständnis für die Perspektive von Unternehmern. Uns eint die Überzeugung, dass Klimaschutz keine Fessel ist, sondern vielmehr eine Chance – für gleichwertige Lebensverhältnisse auf der ganzen Welt und Motor für Innovationen. Ich freue mich auf die kommenden Projekte. (November 2014)