Globalisierungskritik auf Afrikanisch
Globalisierungskritik auf Afrikanisch
Beim Weltsozialforum, das dieses Jahr erstmals in Afrika stattfand, standen vor allem Themen wie Wasser, Aids, Korruption, Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Migration, Landrechte und militärische Konflikte auf dem Programm.
Die Politik der EU war dabei heftig in der Kritik - insbesondere in Diskussionen über und Demonstrationen gegen die Verhandlungen über die so genannten Economic Partnership Agreements (EPA).
In Nairobi näherten sich Debatten aus verschiedenen Aktionsfeldern der Zivilgesellschaft einander an. So hob Mary Robinson, die frühere UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, hervor, dass Menschenrechte sowohl bei der Förderung von Öl als auch durch den von der Öl-Verbrennung angeheizten Klimawandel verletzt werden. Die Umweltbewegung und die Menschenrechtsbewegung sollten daher stärker zusammenarbeiten. Germanwatch diskutierte in einem gemeinsam mit Brot für die Welt vorbereiteten Workshop, wie sich der Klimawandel auf die Ernährungssouveränität auswirkt.
Insgesamt konnten bei dem Treffen mit über 1300 Workshops zu vielen Themen neue Prozesse entwickelt und Netzwerke gestärkt werden. So wurde beispielsweise ein Afrikanisches Wasser-Netzwerk gegründet. Und das Tax Justice Netzwerk konnte in Afrika Fuß fassen und 20 Organisationen dazu gewinnen.
Wesentliche Forderungen sollen von Afrika nach Deutschland transportiert und beim G8-Gipfel eingebracht werden. Dies kann auch zu mehr Kontinuität zwischen den Foren beitragen. Das nächste Weltsozialforum ist erst für 2009 geplant, im kommenden Jahr soll es einen dezentralen Aktionstag geben - zeitlich wieder als Gegenpol zum Weltwirtschaftsforum in Davos.
Cornelia Heydenreich