Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und IT-Industrie
Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und IT-Industrie
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
es war ein Aufwachsignal für die IT-Branche, als einige Studien zeigten, dass der Sektor bereits für zwei Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist - mit stark steigender Tendenz. Handys und Laptops symbolisieren Fortschritt und Unabhängigkeit. Doch für die Unabhängigkeit zahlen wir auch einen Preis der Abhängigkeit. Nur ein Beispiel: 25 Prozent des in der Welt abgebauten Kobalts landen in der IT-Industrie - hauptsächlich in Akkus, die nur kurze Zeit genutzt werden. Denn schon nach wenigen Jahren wird das, was Fortschritt war, zum Fortschrott: Nicht beim Recycling, sondern in irgendeiner Schublade landen die meisten Handys. Unterstützen sie deshalb den Aufruf an Handy-Hersteller auf Seite drei, Anreizsysteme für die Rückgabe von Handys aufzubauen!
Was wir bei Handy- und Laptop-Akkus im Kleinformat feststellen - den enormen Bedarf an wertvollen Metallen -, könnten wir demnächst auf dem Weg zur Elektromobilität im großen Stil erleben. "Wir sehen ein enormes Wachstumspotenzial für großformatige Lithium-Ionen Batterien", schrieb die Deutsche Bank vor wenigen Tagen. Wer eine solche Batterie vor sich hat, sieht nur einen viereckigen Kasten - eine Blackbox -, aber nicht die darin steckenden wertvollen Rohstoffe. Die Entwicklung der Batterien mag für die Mobilität ein wichtiger Schritt in die Zukunft sein, aber bisher kennen nicht einmal die Autokonzerne selber die Umwelt- und Sozialbilanz der neuen Kraftspender. Wir freuen uns, wenn solche Zukunftsoptionen getestet werden. Aber wir erwarten auch, dass ein solcher Test transparent sowie nachhaltig ist - und Konsequenzen hat.
Mit herzlichem Gruß,
Christoph Bals
Politischer Geschäftsführer
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Anika Busch, Gerold Kier, Klaus Milke.
Stand: April 2009
Gefördert von der Europäischen Kommission, dem Umweltbundesamt und dem Bundesumweltministerium. Die Förderer übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen der Förderer übereinstimmen.
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"Für jede Gesellschaft ist Transparenz zentral. Transparenz brauchen wir, damit wir den Dingen auf den Grund gehen, Probleme analysieren und Lösungen suchen können. Germanwatch ist eine der Organisationen, die in wichtigen Fragen für mehr Transparenz in unserer Gesellschaft sorgen. So setzt sich Germanwatch etwa für mehr Transparenz im IT-Sektor ein – vom Abbau der Rohstoffe für Batterien und Geräte über die Nutzung bis hin zur Entsorgung. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen von Germanwatch viel Erfolg bei ihrer professionellen politischen Arbeit!" (März 2009)