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Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen Referentenentwurf für die Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) vorgelegt, in dem unter anderem die Antibiotikadatenbank für Tiere in der Landwirtschaft geregelt wird. Anlass für die Novelle bildet laut Gesetzesbegründung, dass die Evaluierung der letzten AMG-Novelle 2014 Nachbesserungsbedarf offengelegt hat. Germanwatch fordert seit langem eine Überarbeitung des Gesetzes.

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Cover Stellungnahme Arzneimittelgesetz

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen Referentenentwurf für die Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) vorgelegt, in dem unter anderem die Antibiotikadatenbank für Tiere in der Landwirtschaft geregelt wird. Anlass für die Novelle bildet laut Gesetzesbegründung, dass die Evaluierung der letzten AMG-Novelle 2014 Nachbesserungsbedarf offengelegt hat. Germanwatch fordert seit langem eine Überarbeitung des Gesetzes.

Pressemitteilung
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Germanwatch zum neuen Keimbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Die Ergebnisse des gestern veröffentlichten Keimberichts des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kommentiert die Entwicklungs- und Verbraucherschutzorganisation Germanwatch: Aus Sicht von Germanwatch zeigen die überhöhten Keimbelastungen, dass die deutsche Geflügelfleischindustrie ihr Hygieneproblem nicht in den Griff bekommt. "Die anhaltend hohen Belastungen von Geflügelfleisch mit Darmkeimen sind vor allem ein Resultat der industriellen Massentierhaltung und der Großschlachthöfe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Industrialisierung der Tierhaltung und Schlachtung eine gefährliche Sackgasse bildet“, sagt Reinhild Benning, Agrarexpertin bei Germanwatch.

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Neuer Behördenbericht bestätigt: Colistin und Makrolide - zwei für den Menschen besonders wichtige Reserveantibiotika - werden in großen Mengen Tieren verabreicht / Risiko von Resistenzen gegen Reserveantibiotika steigt

Zwei von fünf Reserveantibiotika, die für Menschen bei Resistenzen lebensrettend sein können, sind im vergangenen Jahr massenhaft in Tierfabriken eingesetzt worden. Colistin ist mit 74 Tonnen mittlerweile eines der meistgenutzten Antibiotika in der Massentierhaltung, Makrolide sind mit 59 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr sogar in steigenden Mengen verabreicht worden. Dies geht aus dem neuen Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. Reserveantibiotika werden in der Humanmedizin benötigt, wenn andere Antibiotika bei Infektionen nicht mehr wirken. Sie sind also eigentlich für Notfälle gedacht.

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Germanwatch kommentiert heute vorgestellte Evaluierung des Antibiotika-Minimierungskonzeptes

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat heute offiziell die Evaluierung des Antibiotika-Minimierungskonzeptes vorgestellt. Reinhild Benning, Agrarexpertin von Germanwatch, kommentiert den Bericht: „Je mehr auf industrielle Massentierhaltung gesetzt wird, desto unwahrscheinlicher ist die weitere Reduktion von Antibiotika in der Tierhaltung und desto höher auch die Resistenzraten in der Lebensmittelkette. Wir fordern ein sofortiges Verbot der Reserveantibiotika in Tierfabriken und eine Verbesserung der Haltungsvorschriften im Stall, damit Tiere nicht mehr systembedingt krank werden."

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Logos: Germanwatch e.V., PAN Germany, Ärzte gegen Massentierhaltung, Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V.
Gemeinsamer Kommentar zur BMEL-Forschungsförderung
Ein Bündnis aus Germanwatch, PAN Germany, Human- und Tiermediziner*innen sowie Tierarzneimittelexpert*innen kritisiert die Einseitigkeit der staatlichen Forschungsförderung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, BMEL, beim Projekt EsRAM zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Die Forschungsgruppe mit besonders starkem Einfluss eines Geflügelkonzerns und eines Pharmakonzerns werde mit 2,6 Millionen Euro staatlicher Forschungsförderung finanziert und gehe mehrheitlich Fragestellungen nach, von denen einseitig Unternehmen der industriellen Hähnchenfleischproduktion und der Antibiotikaverkäufer profitierten. Das lege den Verdacht nahe, dass Fleisch- und Pharmafirmen die BMEL-Forschung als Selbstbedienungsladen nutzen dürfen.
Pressemitteilung
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Auswertung der staatlichen Antibiotika-Datenbank zeigt, dass sich die Tiergesundheit in Mastanlagen nicht bedeutend verbessert hat. Germanwatch fordert Verbot der Reserveantibiotika im Stall und finanzielle Anreize, so dass Tierschutz kostengünstiger wird als Antibiotikaeinsatz.

Berlin (29. Mai 2019). Die heute bekannt gewordene Auswertung der staatlichen Antibiotikadatenbank bestätigt, dass in deutschen Tierhaltungen weiterhin massenhaft Antibiotika eingesetzt werden. Dadurch steigt das Risiko der Ausbreitung von Resistenzen. Besonders bedenklich: Für den Menschen besonders wichtige Reserveantibiotika werden wieder häufiger in der Tierhaltung genutzt. Ärzte benötigen Reserveantibiotika beim Menschen, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken.

Weitblick
Weitblick
Ein Gutes hatte der Hitzesommer: Die Landwirtschaft wurde in der öffentlichen Diskussion als Opfer, aber auch Mitverursacher der Klimaerwärmung wahrgenommen. Der Druck auf die Agrarpolitik, den bisherigen Weg einer ständig steigenden Massenproduktion ohne Rücksicht auf die damit verbundenen katastrophalen Schäden zu verlassen, ist gestiegen. Konzepte für das geforderte radikale Umsteuern und eine Neuausrichtung auf die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) liegen seit langem auf dem Tisch: weniger Vieh und mehr Tierwohl, mehr Vielfalt auf den Feldern. Ausgewählte Artikel dieser Weitblick-Ausgabe stellen wir Ihnen hier auch in Einfacher Sprache zur Verfügung.
Weitblick Artikel
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Antibiotikaresistente Bakterien auf mehr als der Hälfte aller Billig-Hähnchen entdeckt

Die meisten Hähnchen in Deutschland werden auf sehr engem Raum zusammen mit Tausenden anderen Hähnchen gehalten. Bis zu 23 Tiere müssen auf einer Fläche leben, die etwa so groß ist wie eine Duschwanne. Sie verletzen sich oft gegenseitig und viele werden krank. Da Krankheiten oft durch Bakterien entstehen, werden die Tiere mit Antibiotika behandelt. Diese Medikamente sollen krankmachende Bakterien abtöten. Das Problem ist, dass sich die Bakterien ständig verändern und bei Antibiotikaeinsatz gegen diese unempfindlich werden können. Dann spricht man von antibiotikaresistenten Erregern.

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2019-04 WLH Reserveantibiotika
56% der Billig-Hähnchen sind mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert. Wir fordern Tiere-Menschen-Rechte!

56% der Billig-Hähnchen sind mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert. Die Resistenzraten gegen die für Menschen allerwichtigsten Antibiotika auf Hähnchenfleisch aus Discountern sind mit über 30 Prozent besonders alarmierend. Dabei sollen diese Reserveantibiotika im Notfall Menschenleben retten.