Mit gemeinsamer Strategie und verteilten Rollen
With a joint strategy and division of roles
Mit gemeinsamer Strategie und verteilten Rollen
Weltweit gibt es viele Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich für die notwendige Energie- und Agrarwende einsetzen. Umweltgruppen ringen auf der einen Seite um den Schutz des Klimas oder des Regenwaldes, auf der anderen Seite drängen Entwicklungsorganisationen auf den fairen Zugang zu Energie, das Recht auf Nahrung und Wasser. Hier die Graswurzel-NGOs mit ihrem Einsatz für die und mit den besonders Betroffenen, dort die professionellen Lobby-NGOs, die Politik und Wirtschaft meist kleine Fortschritte abtrotzen. Wie können sie angesichts von Klima- und Ernährungskrise ihre Strategien besser aufeinander abstimmen?
Erfolgreich kann eine abgestimmte Strategie nur sein, wenn sie zwei Ausgangspunkte akzeptiert. Zum einen das Recht auf Entwicklung – konkret den Zugang zu Energie und das Recht auf Nahrung und Wasser. Wer dies verwehren will, ist nicht nur zynisch, sondern hat auch keine Aussicht auf Erfolg. Zum anderen die Grenzen, die der Planet für die Form und das Ausmaß dieser Entwicklung setzt, was etwa die Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels und den Schutz gesunder Böden oder der Artenvielfalt bedeutet. Wer die Grenzen des Planeten nicht respektiert, scheitert spätestens mittelfristig.
Dabei sind lokale Graswurzelarbeit und nationale oder internationale Lobbyarbeit keine Gegensätze, sondern aufeinander angewiesen. Die Lobbyarbeit hilft, die schiefe Ebene abzusenken, gegen die alle, auch die lokal aktiven Gruppen, ständig anlaufen müssen. Die Arbeit vor Ort wiederum zeigt, dass der Umbau möglich ist und bringt die Politik in Zugzwang.
Werden diese Grundsätze als notwendiges Fundament akzeptiert, gilt es im nächsten Schritt, die verteilten Rollen der gemeinsamen Strategie zu diskutieren.
Christoph Bals