Gletscherschmelze bedroht Nepal und Bhutan
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Gletscherschmelze bedroht Nepal und Bhutan
Nach einem Anstieg der mittleren Lufttemperaturen in Nepal um rund 1°C seit Mitte der 70er Jahre sind in der Region nun zehntausende Menschen durch Überflutungen bedroht. Der Wasserspiegel von insgesamt 44 Seen steigt durch das zunehmende Abschmelzen der Gletscher so stark, dass in den nächsten 5 bis 10 Jahren mit Uferdurchbrüchen gerechnet werden muss. Dies ist das alarmierende Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und des International Centre for Integrated Mountain Development. Das unter der Bezeichnung GLOF (Glacial Lake Outburst Flood) bekannte Phänomen hat in den letzten 3 Jahrzehnten in verschiedenen Regionen der Erde zugenommen. Jetzt bedroht es in Nepal und Bhutan nicht nur zehntausende von Menschenleben, auch die Wirtschaft der beiden Himalayastaaten würde durch die damit verbundene Zerstörung von beispielsweise touristischen Einrichtungen, Wasserkraftwerken, Straßen und Brücken im Kern getroffen. Am Tsho Rolpa See wird bereits daran gearbeitet, den Wasserspiegel wieder künstlich um 30 Meter zu senken. Doch Gegenmaßnahmen dieser Art sind extrem kostspielig und es bleibt unklar, ob sie für die restlichen 43 Seen überhaupt finanziert werden können.
Gerold Kier
Weitere Informationen:
- Publikationen des Regional Research Centre for Asia and the Pacific
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2/2002
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