Wer zahlt die Klimaschäden?
Wer zahlt die Klimaschäden?
Fonds- und Versicherungslösungen, bei denen die Verursacher die Prämie zahlen, könnten eine wichtige Rolle spielen. Richtig gestaltet, könnten sie sowohl einen Anreiz zur Verringerung der Emissionen leisten als auch dringend notwendiges Geld für Anpassungsprozesse und zur Schadenregulierung bereitstellen.
Auch das internationale Völkerrecht entwickelt sich weiter. Ist es denkbar, dass die hauptverantwortlichen Staaten zu einer Art Haftung verpflichtet werden? Mit der Zunahme der Schäden wird auch der entsprechende Handlungsdruck zunehmen. Keine Regierung muss bislang zurücktreten, weil sie das Schicksal heutiger und erst recht kommender Generationen zum Bestandteil einer zynischen Wette macht, die möglicherweise viele Millionen von Menschen mit Tod oder Existenzverlust bezahlen müssen.
Noch muss sich kein Politiker vor einem internationalen Gerichtshof verantworten, kein Unternehmen Schadensersatz zahlen. Kann die “organisierte Verantwortungslosigkeit” (Ulrich Beck) beendet werden? Immerhin haben sich die Staaten dieser Welt in der Rio-Deklaration (1992) dazu verpflichtet, “zügig und entschlossener daran mit[zuarbeiten], das Völkerrecht im Bereich der Haftung und Entschädigung für nachteilige Auswirkungen von Umweltschäden weiterzuentwickeln, die durch Tätigkeiten unter ihrer Hoheitsgewalt oder Kontrolle in Gebieten außerhalb ihres Hoheitsbereichs verursacht werden” (Grundsatz 13). Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen – wir Verantwortlichen - die Verantwortung übernehmen.
Christoph Bals