Klimaverantwortung für den Norden!
Klimaverantwortung für den Norden!
"Unser Klima geht baden - wer haftet?" - mit dieser Frage hat Germanwatch 2002 die Klima-AUSBADE-Kampagne gestartet. Denn zwischen den Hauptverursachern des Klimawandels - den Industrieländern - und den Hauptbetroffenen - den sogenannten Entwicklungsländern - klafft eine wachsende Kluft. Während die Auswirkungen des Klimawandels auf den globalen Süden immer dramatischer werden, gewinnt der Klimaschutz im Norden nur langsam und nur in einigen Ländern an Fahrt. Auch die Unterstützung ärmerer Länder bei der Anpassung an den Klimawandel durch die Industrieländer lässt zu wünschen übrig, wie die geringen Finanzmittel im UN-Anpassungsfonds zeigen.
Die Klima-AUSBADE-Kampagne macht diese mangelnde Verantwortungsübernahme der Industrieländer öffentlich und sucht mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Lösungen.
Medien und Jugend
Die erarbeiteten Fallbeispiele, z.B. zum Phänomen der Gletschersee-Ausbrüche in Nepal und der Schweiz, zeigen exemplarisch die bereits heute akuten Auswirkungen des Klimawandels und deren Gefahren. Darüber wird auch in einem weiteren Projekt berichtet: Die Germanwatch-Klimaexpedition hat seit September 2004 über 8.000 Schüler in nordrhein-westfälischen Schulen besucht und mit Satellitenbildern über Klima und Klimawandel informiert.
Der Flugverkehr - klimapolitisch bisher nicht reguliert - entwickelt sich durch sein Wachstum zunehmend zu einem "Klimakiller", der alle anderen Reduktionserfolge zunichte macht. Die Kampagne klärt deshalb über die Klimafolgen des Fliegens und Handlungsmöglichkeiten auf - beispielsweise beim Weltjugendtag im August 2005 im Kölner Raum. Auch Bundestags- und Landtagsabgeordnete werden gezielt informiert.
Gemeinsame Lösungen
Die Versicherungswirtschaft und der Investmentsektor haben großen Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen und können ihnen ihre Klimaverantwortung bewusst machen. Deshalb ist der Dialog mit dieser Branche ein weiterer Baustein der Klima-AUSBADE-Kampagne. Auf Initiative von Germanwatch entwickelt eine internationale Arbeitsgruppe - unter anderem mit Vertretern der Weltbank und der Münchner Rückversicherung - Konzepte für eine "Klima-Versicherung der Nichtversicherbaren" für besonders betroffene Entwicklungsländer.
Presse, Radio und Fernsehen berichten immer wieder über die Kampagnenthemen - angeregt durch Aktionstage, Pressekonferenzen, Workshops und Informationsmaterial. Am 18. November 2005 wird Germanwatch mit der Konferenz "Klimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung" in Bonn eine Bilanz der Kampagne ziehen. Wir wollen zugleich nach vorne schauen und gemeinsam mit Experten die Herausforderungen der nächsten Jahre diskutieren. Damit der Süden den Klimawandel nicht alleine ausbaden muss!
Sven Anemüller, Koordinator der Klima-AUSBADE-Kampagne