Milliardenklagen wegen BSE: Erfolgsaussichten ungewiß

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Milliardenklagen wegen BSE: Erfolgsaussichten ungewiß

 

Auf EU - Regierungen und die Futtermittelindustrie kommen wegen Versäumnissen in der BSE- Krise offenbar Schadensersatzklage in Milliardenhöhe zu. Das kündigte der durch seine Sammelklagen für NS - Zwangsarbeiter bekannt gewordene Rechtsanwalt Michael Witti an. Welche konkreten Vorwürfe Witti dem Staat macht, blieb indes unklar. Bislang vertritt Witti nur fünf Landwirte, darunter einen "BSE-Geschädigten". Davon unabhängig prüft auch der Bauernverband die Möglichkeit von Schadensersatzklagen für BSE- Geschädigte Landwirte.

Experten geben den Klagen gegen Behörden und den Gesetzgeber allerdings nur geringe Chancen, weil ihnen kein direkter Zusammenhang zwischen ihrer Nachlässigkeit und den konkreten Schäden der einzelnen Bauern nachzuweisen sei. Vielversprechender seien dagegen die hauptsächlich in den USA angestrengten Klagen gegen Futtermittelhersteller, weil diese offenbar gegen vertragliche Verpflichtungen verstoßen hatten.

Schon Ende vergangenen Jahres hat die französische Justiz Ermittlungen gegen unbekannt aufgenommen. Sie reagierte damit auf die Klagen von Familien zweier Creutzfeld- Jakob- Opfer, die französischen, britischen und europäischen Behörden Nachlässigkeit bei der Bekämpfung von BSE vorgeworfen hatten.(RS)
 

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