Klimawandel trifft arme Länder am härtesten

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Klimawandel trifft arme Länder am härtesten

Neuer Klima-Risiko-Index vorgestellt – Germanwatch-Kampagne für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit wird fortgesetzt

 

Ist Klimawandel ein gesellschaftliches Randthema? Keineswegs. Gerade die junge Generation interessiert sich dafür: Der Ansturm von Schulklassen auf die Germanwatch-Konferenz zu Klimawandel und Armutsbekämpfung im Jahr 2005 war so groß, dass bei über 200 Teilnehmern mehreren Schulklassen abgesagt werden musste. Die Germanwatch-Klimaexpedition, die seit 2004 mit modernsten Satellitenbildern das Phänomen Klimawandel für einen Tag vom Weltall in die Schulen holt, ist ständig für viele Wochen im voraus ausgebucht. Sie ist Teil der Kampagne "Deine Stimme gegen Armut - Mach mit in NRW", mit der sich das Eine-Welt-Netz NRW für die Unterstützung der Millenniumsentwicklungsziele in Nordrhein-Westfalen engagiert.

Diese Eindrücke bestärken uns in unserem Engagement, Klimagerechtigkeit in Deutschland und international einzufordern. So ist Klimagerechtigkeit auch ein Hauptziel des neuen Germanwatch-Projekts zu Klimawandel und Armutsbekämpfung, das mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Anschluss an die dreijährige Klima-AUSBADE-Kampagne im Frühjahr gestartet ist.

Dass arme Länder besonders von extremen Wetterereignisse betroffen sind, zeigt der im Sommer erstmals vorgestellte "Klima-Risiko-Index" von Germanwatch. Der ebenfalls neue "Klimaschutz-Index" bewertet die Emissionen und die Klimapolitik der 53 größten Verursacherstaaten des Klimawandels. Über diese beiden Länderranglisten wurde in Medien und Fachkreisen breit berichtet. Beide werden derzeit gemeinsam mit internationalen Experten weiterentwickelt und jährlich neu veröffentlicht.

Auch die von Germanwatch mitentwickelte Initiative "atmosfair" schafft Klimagerechtigkeit: Damit können Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen ihre bei Flugreisen entstehenden CO2-Emissionen kompensieren, indem sie für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern spenden.

Wichtige Verbündete für mehr Klimagerechtigkeit sehen wir zudem in den deutschen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, mit denen wir verstärkt kooperieren werden. Denn ihre Hauptzielgruppe, die Ärmsten in Entwicklungsländern, sind besonders vom Klimawandel betroffen und benötigen Hilfe, um sich an die Klimaänderungen anpassen zu können.

Sven Harmeling, Projektleiter