Aus dem Weltall ins Klassenzimmer
Aus dem Weltall ins Klassenzimmer
Die Folgen des Klimawandels sichtbar und zugleich Mut machen, eigene Handlungsoptionen zum Klimaschutz zu nutzen: Das waren die Überlegungen, die zum Start der Germanwatch-Klimaexpedition im Jahr 2004 führten. Seitdem tourt sie durch Deutschland, in 2008 mit über 300 Auftritten.
Zu Beginn der Präsentation bauen die Umweltpädagogen des Germanwatch-Projektpartners Geoscopia eine Satellitenempfangsanlage auf. In einer 90-minütigen Präsentation werden dann Live-Bilder vom Satelliten analysiert und mit archivierten Bildern verglichen, um die Folgen des Klimawandels sichtbar zu machen. Grundlagen der Klimatologie und Meteorologie kommen anschaulich zur Sprache, Fragen der SchülerInnen werden direkt aufgenommen. Die Germanwatch-Klimaexpedition, ein anerkanntes Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung", kann als Einstieg oder als Abschluss einer Einheit zum Klimawandel eingebunden werden, Germanwatch bietet ergänzendes Hintergrundmaterial zum Klimawandel sowie Arbeitsblätter und Foliensätze an.
Die Reaktionen der TeilnehmerInnen sind immer aufs Neue überwältigend. Es werden in der Präsentation nicht nur die Folgen des Klimawandels an Beispielen wie Meeresspiegelanstieg, schmelzenden Gletschern und Sturmereignissen verdeutlicht. Vielmehr erarbeiten die Pädagogen und Schüler auch die dazu führenden Prozesse und diskutieren Auswege. Wer sind die Hauptbetroffenen des globalen Temperaturanstiegs? Wie schaffen wir es, dass die Erwärmung der Erdatmosphäre unter der Großgefahrenschwelle von 2 Grad bleibt? Wie verhindern wir, dass sich selbst verstärkende Prozesse (Kipp-Elemente) im Klimasystem in Gang kommen? Wie sehen Aspekte globaler Klimagerechtigkeit aus, in der der CO2-Ausstoß drastisch reduziert wird, die Länder des Südens aber die Chance behalten, sich sozial und ökonomisch zu entwickeln? Und welche Rolle spielt der Einzelne als Bürger, Konsument und Sparer bzw. (Klein-)Kapitalanleger?
Die Germanwatch-Klimaexpedition in Aktion.
Foto: Rixa Schwarz
Ziel der Germanwatch-Klimaexpedition ist es als außerschulischer Partner neue aktuelle Aspekte in den Unterricht zu tragen, sowie ermutigende Aufklärung über Hintergründe mit Aktionsmöglichkeiten in Zeiten des bereits laufenden Klimawandels zu verknüpfen.
Die Germanwatch-Klimaexpedition arbeitet in 2008 mit der Energiesparlampen-Recyclinginitiative Lightcycle zusammen: Aufgrund des Gehalts an Quecksilber in Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen ist es das Ziel der Initiative, den Anteil der zurückgegebenen und recycelten Lampen stark zu erhöhen. Dazu wird ein Netz von Rückgabestellen aufgebaut und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Lightcycle veranstaltet einen Schülerwettbewerb zum Energiesparen: www.scooltour.info
Die Germanwatch-Klimaexpedition ist 2008 für die Klassen fünf bis 13 aller Schulformen bundesweit buchbar. Die Schulen zahlen einen Eigenanteil in Höhe von 120 bis 150 Euro. Über klimaexpedition@germanwatch.org oder Tel. 0234-9490141 kann die Tour gebucht werden, hier gibt es weitere Informationen und Hintergrundmaterial zum Klimawandel.
Stefan Rostock