Schwerpunkt: Weltagrarhandel
Schwerpunkt: Weltagrarhandel
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
immer häufiger wird man derzeit mit Protestaktionen von unzufriedenen deutschen Bauern konfrontiert. Bei den Zukkerrübenbauern ist das Geschrei groß. Der regulierte Zuckermarkt der EU wird neu geordnet, unter anderem sollen die Festpreise für Zucker sinken. Doch dies nutzt weder den Bauern im Norden, noch denen im Süden.
Auch die Milchbauern demonstrieren. Denn die niedrigen Milchpreise decken nicht mal ihre Kosten. Dennoch wird in Deutschland zu viel Milch produziert und - ebenso wie Zucker - mit Hilfe von Subventionen billig exportiert. Diese Dumping-Exporte gehen vornehmlich in Entwicklungsländer, in denen sie die dortigen Preise drücken und das Überleben der Kleinbauern gefährden.
Ein solches agrarpolitisches System, das viel Geld kostet, aber weder den Bauern in Nord oder Süd noch den Verbrauchern nutzt, ist aus unserer Sicht nicht tragbar. Deshalb setzen wir uns ein für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft mit weltweit fairen Regeln, die sozial und ökologisch ausgewogen ist! Leider gehen die geplanten Reformen in der EU bisher nicht in diese Richtung. Bitte helfen sie uns dabei, dies zu ändern!
Sarah Kahnert
Impressum
Stand: Oktober 2005
Zuletzt geändert
Fairer Handel statt Almosen!
Im November wird die EU-Kommission über ihre Vorschläge zur Reform der europäischen Zuckermarktordnung entscheiden. Diese sieht unter anderem drastische Preissenkungen um fast 40% vor, die hohe Einkommensverluste für alle Bauern bedeuten, die Zucker in…
"Zucker hilft gegen Armut"
Herr Buntzel, wie beurteilen Sie die Reformvorschläge der EU Kommission zur EU-Zuckermarktordnung? Die EU-Kommission hat sich entgegen den Empfehlungen der Bauern, der NGOs, der Entwicklungsländer und der Zuckerwirtschaft gegen eine direkte Senkung der Zuckerproduktionsmenge entschieden, sondern…
"Es gibt eine bessere Lösung"
Herr Langendorf, wie beurteilen Sie die Reformvorschläge der EU Kommission zur EU-Zuckermarktordnung? Die Vorschläge sind sowohl aus Sicht der europäischen Zuckerwirtschaft als auch aus Sicht zahlreicher Entwicklungsländer unbefriedigend und verbesserungsbedürftig. Zuckerwirtschaft, Arbeitnehmer und Entwicklungsländer haben konstruktive…
Export-Irrsinn stoppen
Über die EU-Agrarsubventionen wird wieder heftig gestritten - nicht erst seit Tony Blair eine drastische Senkung gefordert hat. Mithilfe der Subventionen werden in der EU bergeweise Überschüsse produziert und zu Billigpreisen in alle Welt exportiert…
Die Zukunft des Zuckers
Gemeinsam mit über 50 Fachleuten, Politikern und Wissenschaftlern hat Germanwatch am 21. September mit einer Fachtagung im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf das Dialogprojekt mit dem Titel "Süßer Sprengstoff für die entwicklungspolitische und ökologische Debatte…
"Wir sind gute Kämpfer!"
Altemir Tortelli, 40, bewirtschaftet mit einer kleinen 3-Familien- Kooperative 18 Hektar Land in Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens. Er baut für den Eigenbedarf Früchte und Gemüse an, hat ein paar Hühner und…
Für einen gerechten Zuckermarkt!
1. Der Marktzugang zur EU für die AKP-Staaten (Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifiks) und die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) muss verbessert werden; die Quoten der Länder müssen nach entwicklungspolitischen Gesichtspunkten neu verteilt werden…
Wütende Milchbauern
"Faire Milchpreise in Nord und Süd" - aber wie? Darüber diskutierten Anfang Juli knapp 200 Bauern bei einer Podiumsdiskussion in Betzigau im Allgäu, die von Germanwatch und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) veranstaltet wurde. Viele waren…
"Wir brauchen faire Preise!"
Jochen Wack, 25 Jahre alt, ist diplomierter Agraringenieur und Milchbauer im Saarland. Gemeinsam mit seinen Eltern bewirtschaftet er einen 130 Hektar großen ökologischen Milchvieh- und Ackerbetrieb (Bioland) mit 55 Kühen, 25 Mutterschafen, 2 Schweinen und…
Warum ich Germanwatch wichtig finde - Heidemarie Wieczorek-Zeul
"Germanwatch ist eine Nichtregierungsorganisation, an der niemand vorbeikommt: Germanwatch rüttelt auf und informiert, Germanwatch hakt nach und fordert Rechenschaft. Eines der wichtigsten Ziele dabei: Die weltweiten Handelsbedingungen zugunsten der benachteiligten Länder verändern. In diesem Anliegen weiß ich mich mit Germanwatch auf derselben Seite - und deshalb bin ich froh, einen so hartnäckigen und auch manchmal unbequemen Mitstreiter zu haben." (Sep. 2005)