Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und IT-Industrie
Schwerpunkt: Unternehmensverantwortung und IT-Industrie
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die CeBIT öffnet wieder ihre Tore. Wie ein Magnet zieht sie die Aufmerksamkeit von Menschen auf sich, die an mobiler Kommunikation, neuester Technik und bunter Unterhaltung interessiert sind.
Was gibt es Neues? Diese Frage beinhaltet, dass das Alte, das eben noch höchste Qualität symbolisierte, fast über Nacht weniger wert und weniger interessant ist. Es wird zwar auch umweltfreundlichere Produkte geben, doch ist der IT-Sektor darauf ausgelegt, dass ein noch schnellerer Austausch von Handys, Smartphones und Laptops erfolgt.
Besonders problematisch ist, dass wichtige und seltene Rohstoffe im IT-Bereich zum Einsatz kommen. Diese müssen zum Teil unter menschenverachtenden und gesundheitsschädlichen Umständen abgebaut werden. Alte Geräte – mit den in ihnen enthaltenen Wertstoffen – werden nur sehr selten zurückgegeben und recycelt.
Von der Wiege bis zur Bahre eines Produktes trägt der Hersteller eine Verantwortung, die wir immer wieder anmahnen. Doch auch die KonsumentInnen tragen Verantwortung. Sie sollten ihre Handlungsspielräume ebenfalls nutzen und bei den Anbietern nachhaltigere Produkte einfordern.
In dem Sinne grüßt herzlich
Ihr Klaus Milke
Vorstandsvorsitzender von Germanwatch
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Daniela Baum, Klaus Milke.
Stand: Februar 2011.
Gefördert von der Europäischen Union sowie dem Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei Germanwatch.
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Rohstoffnutzung 2.0
Seltene Rohstoffe, deren Namen vor Kurzem kaum jemand kannte, sind jetzt in aller Munde: Niob für Hauptplatinen von Computern, Indium für den Touchscreen vom iPad, Gallium für Sonnenkollektoren.
Den Minenarbeitern eine Stimme geben
Die makeITfair-Studie „Voices from the inside“ untersucht die Ansichten von lokalen Nichtregierungsorganisationen (NRO) im Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo zu Reformen bei der Rohstoffgewinnung aus Konfliktminen. Ergebnis ist, dass sie viel stärker in die aktuell diskutierten Lösungsstrategien einbezogen werden müssen.
Das erste konfliktfreie iPhone von Apple – die Geschichte einer Falschmeldung
Im November hat The Yes Men auf einer gefälschten Apple-Website ein aktualisiertes “iPhone CF” beworben. Was das Ziel dieser Aktion war erläutern Kambale Musavuli von Friends of the Congo und Mike Bonanno von The Yes Men in einem Interview mit Germanwatch.
Sie können auch anders
Es ist sicher kein Zufall, dass die GeSI am Internationalen Tag der Menschenrechte 2010 gleich zwei Ankündigungen veröffentlichte. GeSI, die Global e-Sustainability Initiative, ist der führende internationale Unternehmenszusammenschluss der Mobilfunkindustrie für Nachhaltigkeit. Hersteller von Handys wie Motorola oder Nokia und Mobilfunkanbieter wie die Deutsche Telekom und Vodafone arbeiten darin zusammen.
Video: Das herzergreifende Schicksal des kleinen Mobiltelefons Eric Sun
Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, in welche emotionalen Abgründe Sie Ihr Handy stürzen können, wenn Sie es achtlos in der Schublade liegen lassen? Nur durch eine Sitzung bei einem erfahrenen Psychotherapeuten und Lebenszyklusexperten lässt sich das Schlimmste vermeiden. Retten Sie Ihr Handy vor diesem ausweglosen Schicksal: Nutzen Sie es weiter, verkaufen oder recyclen Sie es!
Odyssee beim Handykauf
„Mein nächstes Handy muss fair und grün sein!“, dachte ich mir im November letzten Jahres. Nun ja, so dogmatisch bin ich es dann doch nicht angegangen. Aus Insider-Kreisen wusste ich, dass es ein faires Handy leider noch nicht gibt. Und auch noch kein richtig „grünes“. Aber vielleicht könnte ich ja ein „hellgrünes“ finden, das wenigstens ökologischen Mindeststandards entspricht.
Wir können auch anders
Wir lieben unser Handy. Dennoch mustern wir es nach etwa 18 Monaten aus und kaufen uns ein neues Modell. Unsere emotionale Bindung lässt mit dem Verschleiß nach – jeder Kratzer mehr kratzt am glänzenden Image des Hightech-Produktes. Aber auch wenn wir das Handy nicht mehr benutzen, geben wir es nicht her. Es landet in der Schublade, schließlich könnte man es noch mal gebrauchen.
Internationaler makeITfair Aktionstag am 7. Mai 2011
Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Handys und Computern sind erschreckend. Mit dem makeITfair-Aktionstag am 7. Mai protestieren wir dagegen an vielen Orten der Welt und fordern faire Produktionsbedingungen ein. Wir konzentrieren uns dabei auf ein Unternehmen, das aus unserer Sicht noch zu wenig engagiert ist.
„Ohne Initiativen wie makeITfair hätte ich den Film nicht verwirklichen können“
Interview mit Frank Piasecki Poulsen, dem dänischen Regisseur von „Blutige Handys“ sowie eine Kurzinformation zum Film.
Mobilfunkanbieter in der Pflicht
Ungewöhnlichen Besuch erhielten T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 im Dezember in ihren Berliner Läden und Konzernzentralen: Der Nikolaus überreichte den Mobilfunkanbietern Weihnachtspost von KundInnen.
Das Handy macht Schule
Fast jeder Jugendliche in Deutschland besitzt ein Handy. Und wenn es in einer Schulstunde um das Handy geht, ist der Unterricht gleich viel spannender. makeITfair nutzt dieses Interesse, um Jugendlichen am Beispiel des Handys globale Wirtschaftszusammenhänge zu erläutern.
Germanwatch: 20 Jahre Hinsehen - Analysieren - Einmischen
Im Winter 1990 beschloss eine Gruppe mutiger und optimistischer Menschen aus dem Entwicklungsbereich: Es ist Zeit für „Germanwatch“. Sie wollten das nach der Wende nun andere, größere Deutschland beobachten und sich mit einer neuen politischen Lobbyorganisation in Politik und Wirtschaft einmischen, um den benachteiligten Menschen im Süden eine Stimme zu geben. Am 24. Februar 1991 fand die Gründungsversammlung statt, an der 100 Gleichgesinnte teilnahmen.
Warum ich Germanwatch wichtig finde - Axel Nothardt
"Die Zusammenhänge zwischen Produktion, Nutzung und Entsorgung von IT-Geräten werden immer komplexer. Zu erfahren, wie Mensch und Natur in der IT-Branche ausgebeutet werden, bestürzte unser Kollegium. Deshalb finden wir es wichtig, dass Germanwatch so anschauliche Materialien zur Verfügung stellt, mit denen wir unsere Schüler informieren können. Damit erreichen wir die Generation, die damit aufgewachsen ist, funktionierende Handys und Computer wegzuwerfen. Nur durch Umdenken können alle Menschen in einer fairen Zukunft leben." (Feb. 2011)