Ein Signal der G7 für ambitionierte globale Nachhaltigkeitsziele?
Ein Signal der G7 für ambitionierte globale Nachhaltigkeitsziele?
Im September 2015 werden die Staats- und Regierungschefs aller UN-Mitgliedsstaaten in New York zusammenkommen, um die sogenannte Post-2015-Agenda zu verabschieden. Kernstück sind die Sustainable Development Goals (SDG), die zu einer Leitschnur für wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung weltweit werden sollen. Anders als die im Jahre 2000 verabredeten Millennium Development Goals (MDG), die den Schwerpunkt auf die Entwicklungsländer legten, gelten sie für alle Länder gleichermaßen, egal ob Entwicklungsland, Schwellenland oder Industrieland. Globale Gerechtigkeit soll allen Menschen ein gutes Leben in den ökologischen Grenzen des Planeten ermöglichen.
Die bis Juli 2014 im bislang breitesten Konsultationsprozess der Vereinten Nationen entwickelten 17 Nachhaltigkeitsziele und 169 Unterziele stehen im Zentrum der laufenden Verhandlungen der UN-Mitgliedsstaaten. Zudem geht es auch darum, wie die Ziele messbar und überprüfbar gemacht werden können oder mit welchen Kernbotschaften die Agenda kommuniziert werden soll. Mitte Juli verhandelt die Staatengemeinschaft in Addis Abeba außerdem über die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele.
Ein Durchbruch beim Klimagipfel im Dezember in Paris ist ohne einen erfolgreichen SDG-Gipfel im September nicht möglich. Germanwatch fordert die Bundesregierung auf, im Rahmen der G7-Präsidentschaft deutlich zu machen, dass es keinen Rückfall hinter das derzeitige Ambitionsniveau der Ziele geben darf. Die G7 sollte die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung zuhause und die Bereitschaft für finanzielle Unterstützung der armen Länder zusagen. Nur so kann es gelingen, extreme Armut bis 2030 zu bekämpfen. Die Menschenrechte und die ökologischen Grenzen des Planeten sollten dafür der Maßstab sein. Wir sind die erste Generation, die extreme Armut beenden, und die letzte Generation, die die gefährlichsten Konsequenzen des Klimawandels vermeiden kann.
Susan Weide