Werden Wälder und Ökosysteme wie die brasilianische Cerrado-Savanne in Soja-Monokulturen und Weideflächen für Rinder umgewandelt, geht mit ihnen die Funktion als Kohlenstoffspeicher und Klimaregulierer verloren sowie die Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Rodungen gehen auch nicht selten einher mit Vertreibung und Verletzungen von Landrechten. Die Europäische Union ist ein wichtiger Handelspartner und Importeur von Rohstoffen und Waren, die mit Entwaldung und der Zerstörung von Ökosystemen in Zusammenhang stehen. Sie trägt daher eine besondere Verantwortung, denn durch die Schaffung und Sicherstellung entwaldungsfreier Lieferketten kann sie Rodung von Wäldern und anderen Ökosystemen im Mecosur eindämmen.
Hintergrund
Weltweit werden jedes Jahr rund 10 Millionen Hektar Wald gerodet. Brasilien war in den letzten zehn Jahren das Land mit der größten Entwaldungsfläche. Die Ausdehnung von landwirtschaftlichen Flächen für Agrarexporte in den Ländern des südamerikanischen Wirtschaftsraums Mercosur, Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay, führt zu Entwaldung und negativen Veränderung von natürlichen Ökosystemen.
Sojabohnen und -schrot sind die wichtigsten Agrarimporte der EU aus dem Mercosur. Soja wird als Futtermittel in der Tierhaltung eingesetzt. 120.000 Hektar jährliche Entwaldung gehen auf Rohstoffexporte in die EU zurück. Das entspricht einer Fläche von mehr als 168.000 Fußballfeldern.
Die Europäische Union (EU) ist nach China der zweitgrößte Abnehmer von Soja und Rindfleisch - den landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die im Mercosur den Verlust von Wäldern und artenreichen Ökosystemen besonders anheizen.
Unsere Arbeit
Wir tragen durch internationale Dialogveranstaltungen, der Vernetzung und dem Austausch mit Expert*innen zu einem konstruktiven, überregionalen Austausch zwischen Akteuren aus der Mercosur-Region, China und der EU über wirksame Ansätze und Rahmenbedingungen für entwaldungsfreie Lieferketten bei.
Wir vernetzen und tauschen uns länderübergreifend aus mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, um gemeinsam Ansätze für entwaldungsfreie landwirtschaftliche Lieferketten zu entwickeln und voranzubringen.
Regelmäßige Neuigkeiten zu unserer Arbeit finden Sie auf unserer englischsprachigen Themenseite >>
Wir setzen uns europaweit für entwaldungsfreie Lieferketten ein.
Als Germanwatch werden wir in den nächsten Monaten nicht lockerlassen. Im Gegenteil: Wir arbeiten beharrlich an Lösungen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und tragen zu deren Umsetzung bei.
Unterstützen Sie uns bei unserem täglichen Einsatz gegen die Entwaldung in unseren Lieferketten. Ihre Spende hilft uns dabei, zentrale Entscheidungsträger:innen in der Politikgestaltung für die Sicherstellung entwaldungsfreier Lieferketten zu unterstützen und den Dialog mit Akteur:innen aus dem Mercosur und China zu gestalten.
Gefördert von: Robert Bosch Stiftung
Ansprechpartner:innen
Katharina Brandt
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