Schwerpunkt: Transformatives Engagement
Schwerpunkt: Transformatives Engagement
Editorial
Liebe Leser:innen,
im Kampf für eine (klima-)gerechte Welt ist es elementar, die Hoffnung nicht zu verlieren – besonders für Jugendliche, die gemeinsam mit künftigen Generation die zerstörerischen Folgen der Klimakrise am härtesten spüren werden. Viele junge Menschen wollen daher nicht weiter auf das längst überfällige Handeln der Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft warten. Also bleibt: selbst aktiv werden. Sei es freitags bei Fridays for Future-Demos, auf den Straßen mit Extinction Rebellion, bei Protesten im Hambacher Wald für den Kohleausstieg oder im Dannenröder Wald gegen den Neubau einer Autobahn. Jugendliche tragen den Protest und werden damit von Hoffnungssuchenden zu Hoffnungsspender:innen.
Emma Busch
Freiwilliges soziales Jahr im Politischen Leben bei Germanwatch
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e. V.
Redaktion: Stefan Rostock (V.i.S.d.P.), Christoph Bals, Marie Heitfeld, Dr. Karl-Eugen Huthmacher, Janina Longwitz.
Stand: April 2021.
Gefördert durch Engagement Global mit den Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Germanwatch verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global, des BMZ oder der Deutschen Postcode Lotterie wieder.
Jetzt aktiv werden!
Zusammen mit Brot für die Welt haben wir einen Test entwickelt, der Dir hilft, herauszufinden, wie Du Deinen Handabdruck für eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft vergrößern kannst – auf Deine eigene Weise!
Der „Hand Print" von Germanwatch
Du versuchst bereits, Deinen sozial-ökologischen Fußabdruck zu reduzieren? Dabei denkst Du Dir manchmal, eigentlich sollte nachhaltiges Verhalten leichter und im Alltag immer die Standardoption sein?
Du kannst deinen Handabdruck vergrößern, indem Du mit Deinem Engagement für nachhaltigere Strukturen in der Gesellschaft mithilfst, die nachhaltigere Option immer und überall leichter, preiswerter und naheliegender zu machen – zum neuen Standard für alle.
Klima Pledge: Meine Stimme für die Zukunft
Vor uns liegt das Jahrzehnt der Entscheidung: Noch können wir das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einhalten und die Klimakrise und ein weltweites Artensterben eindämmen. Die nächste Bundesregierung muss Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und den Schutz der Artenvielfalt deshalb zur obersten Priorität machen: mit einem konsequenten und umweltfreundlichen Umstieg auf Erneuerbare Energien und einer grundlegenden Verkehrs- und Agrarwende, die sozial gerecht gestaltet werden. Passieren wird das nur, wenn wir Bürger*innen die Bundestagswahl zu einer Abstimmung fürs Klima machen.
Deswegen ruft Germanwatch gemeinsam mit vielen anderen Organisationen aus der Zivilgesellschaft zum Klima Pledge auf!
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Transformatives Engagement für den Wandel
Die Wahlen 2021 stellen entscheidende Weichen für oder gegen Klimaschutz, Artenschutz und Stärkung demokratischer Teilhabe. Der Stimmzettel ist ein zentrales Instrument, um Politik mitzugestalten. Die geringe Stimmenzahl, die in den USA zwischen Trump und Biden den Ausschlag gab, zeigte das erneut. Neben politischen Wahlen gibt es viele weitere politikrelevante Handlungsmöglichkeiten, wie etwa die Aktionen, auf die wir in dieser Zeitung aufmerksam machen.
Verdrängung und Resignation – oder Hoffnung, Mut und Handeln?
Das Ausmaß und die möglichen Folgen von Klimaüberhitzung und Biodiversitätsverlust sowie die Dringlichkeit des Handelns sind in den letzten Jahren immer präsenter geworden. An den meisten Menschen geht das auch emotional nicht spurlos vorbei.
Lernorte für eine zukunftsfähige Gesellschaft
Wie können wir Nachhaltigkeit glaubwürdig und erfolgreich vermitteln? Kurz gesagt: ganzheitlich. Es kommt nicht nur auf Leitbild, Lehrplan und Leitlinien einer Bildungseinrichtung und die Einbindung aller Beschäftigten an. Auch Materialbeschaffung, Ver- und Entsorgung sowie Ressourcenverbrauch sind wichtig. Lernprozesse müssen so gestaltet werden, dass die Lernenden gemeinsam im realen politischen Raum ins Handeln kommen, also im Umweltausschuss oder der Schulversammlung. So wird Nachhaltigkeit authentisch erlebbar und lebenslanges Lernen gefördert. Das gilt für formale Lernorte (z. B. Schulen) ebenso wie für informelle (z. B. Vereine).
Transformatives Handeln von der Kita bis zur Volkshochschule – Das neue UNCESCO-Programm „BNE 2030“
Dr. Andrea Ruyter-Petznek, Leiterin des Referats Bildung in Regionen; Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) antwortete auf Fragen von Stefan Rostock.
„Was brauchen wir, um uns wirkungsvoll für Gesellschaft, Klima und Umwelt zu engagieren?“
Wenn wir die Klimaerhitzung auf 1,5 °C begrenzen und soziale Gerechtigkeit stärken möchten, müssen wir anfangen, größere Schritte zu machen und unseren Handlungsspielraum zu erweitern. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass nachhaltige Strukturen in unserer Gesellschaft der Standard werden. Leichter gesagt als getan? Expert:innen aus Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben spannende Antworten auf die Frage, was nötig ist, um Menschen zu transformativem Engagement zu motivieren.
Warum ich Germanwatch wichtig finde – Prof. Dr. Ute Stoltenberg
Transformation braucht Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie ermöglicht Zugang zu unabdingbarem Wissen, Sicht- und Denkweisen und schafft praktische Erfahrungen und Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne nachhaltiger Entwicklung. Gut, dass zivilgesellschaftliche Initiativen wie Germanwatch in diesem Sinne arbeiten und darüber hinaus Strukturveränderungen in Schulen, Hochschulen und beruflicher Bildung einfordern – denn dort wird Zukunft bestimmt und nur dort werden alle gesellschaftlichen Gruppen erreicht.