Schwerpunkt: Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung

Weitblick

Schwerpunkt: Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Al Gore brachte es mit seinem Dokumentarfilm schon vor vielen Jahren auf den Punkt: die Klimakrise ist eine unbequeme Wahrheit – genauso wie Menschenrechtsverletzungen, Artensterben oder Armut. Und sie ernst zu nehmen nervt. Doch jetzt reiben uns die Kinder und Jugendlichen diese Wahrheiten direkt unter die Nase und Viele fragen sich: Was kann ich tun?

Respekt vor der Vielfalt möglicher Lösungen ist sehr wichtig, um gemeinsam etwas zu bewirken – nicht arm gegen reich, Land gegen Stadt, Bewahrung gegen Veränderung. Und ein gutes Leben für alle geht nur, wenn wir Wohlstand stärker an der Qualität unserer Beziehungen zueinander messen, statt nur am Konsum.

Wir können viel tun, ohne den Staat um Erlaubnis zu bitten. Und wir müssen diese Handlungsspielräume wahrnehmen. Aber damit die gesellschaftliche Transformation gelingt und privates und wirtschaftliches Handeln seine volle Wirkung entfalten kann, müssen wir zusätzlich die Politik auffordern, endlich den Spielraum dafür zu schaffen.

Ingmar Jürgens
stellv. Vorstandsvorsitzender von Germanwatch

 

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Daniela Baum, Christoph Bals, Marie Heitfeld, Janina Longwitz.
Stand: Oktober 2019

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie mit Mitteln des Evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienstes. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei Germanwatch.

 

Bestellnummer

19-8-03

Zuletzt geändert

Weitblick Artikel

Was kann ich tun?

Klimademo in München
… oder warum das nachhaltige Verhalten zum Standard werden muss

Als Greta Thunberg in der US-amerikanschen Sendung „The Daily Show“ zur besten Sendezeit gefragt wird, was die Menschen gegen die Klimakrise tun könnten, antwortete sie: „Wir als Individuen müssen die Macht der Demokratie nutzen, damit unsere Stimmen gehört werden und wir sicherstellen, dass die Mächtigen das nicht länger ignorieren können.“ Ihre Botschaft ist klar: wir sollen uns für politische Lösungen einsetzen.

Weitblick Artikel

Der Handabdruck als Hebel für gesellschaftliche Veränderungen

Logo Germanwatch Hand Print

Mit dem Ansatz des Handabdrucks (Hand Print) ermutigt und befähigt Germanwatch Menschen dazu, Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen mitzugestalten, um nachhaltiges Verhalten für alle leichter, preiswerter oder naheliegender zu machen. Die grundlegende Annahme und zugleich das Ziel von Engagement im Sinne des Hand Prints: nachhaltige Optionen i n a llen L ebensbereichen von Ernährung über Energie und Mobilität bis hin zu Geldanlagen sollten die Standardoptionen sein. Politik und Institutionen müssen dafür den Rahmen setzen.

Weitblick Artikel

Wenn das grüne Produkt zum Standard wird

Portraitfoto Sylviane Chassot
Interview mit Sylviane Chassot, Journalistin bei Finanz und Wirtschaft mit Schwerpunkt Energie

Im Jahr 2012 stellten die St. Galler Stadtwerke ihr Standardangebot in der Stromversorgung für alle Haushaltskunden sowie Gewerbe und Industrie in der Stadt auf einen ökologischeren Strom-Mix um. Vor dem Wechsel hatten sich nur rund 10 % der Stadtbevölkerung selbst aktiv für Strom aus Erneuerbaren Energien entschieden. Jetzt wurde Öko-Strom zum Standardangebot und man musste aktiv herausoptieren. 90 % blieben beim Ökostrommix, nur 10 % wechselten aktiv zurück zum billigeren Kernstrom-Mix. Sylviane Chassot hat das Projekt 2011 mit ihren damaligen Kolleg*innen von der Universität St. Gallen wissenschaftlich begleitet und darüber eine Studie mit dem Titel „Wenn das grüne Produkt zum Standard wird“ veröffentlicht.

Weitblick Artikel

Das brasilianische Schulspeisungsgesetz

Schulspeisung in Brasilien
– ein Katapult für ökologische, kleinbäuerliche Landwirtschaft, regionale Vermarktung, Klimaschutz und gesunde Ernährung

Die ländlichen Regionen im Süden Brasiliens sind traditionell und bis heute durch Kleinbauernbetriebe geprägt (ca. 40 % Familienbetriebe mit Parzellengrößen bis zu 25 ha), die für die Ernährung der Bevölkerung bedeutend sind. Zunehmend weitet sich jedoch die agroindustrielle Produktion von Tierfutter, Fleisch und genmanipuliertem Saatgut aus. Dies bedroht nicht nur die kleinbäuerlichen Strukturen.

Weitblick Artikel

Radentscheide: Radikale Verkehrswende von unten

Illustration: Fahrrad mit Blumen

Vor vier Jahren startete in Berlin die Initiative Volksentscheid Fahrrad mit zehn Zielen für den fahrradfreundlichen Umbau der Stadt. Alle sollen sicher und entspannt Fahrrad fahren können. Alle, das bedeutet vor allem die, die noch nicht Fahrrad fahren. Eine Infrastruktur soll entstehen, die das Fahrradfahren leichtmacht. Das Fahrrad ist das ideale Verkehrsmittel für urbane Distanzen und es fördert die Gesundheit. Menschen fürs Fahrrad zu begeistern ist somit Bestandteil der notwendigen Verkehrswende.

Weitblick Artikel

„Weit mehr als ein nichtiger Tropfen auf dem heißen Stein“

Portraitfotos Antje Brock und Julius Grund
Interview mit Antje Brock und Julius Grund vom Institut Futur der Freien Universität Berlin

Am Institut Futur in Berlin betreiben Sie „Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung“. Was bedeutet das?

Wir betrachten, wie sich Bildungsprozesse und gegenwärtige sowie zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen wechselseitig beeinflussen. Außerdem erforschen wir, welche Kompetenzen Menschen brauchen, um die Welt in eine für sie wünschenswerte Richtung zu gestalten.

Weitblick Artikel

Die Hebelwirkungen des eigenen Tuns

Portrait-Foto: Klaus Milke
Interview mit Klaus Milke, Mitgründer und bis September 2019 Vorstandsvorsitzender von Germanwatch

28 Jahre engagierte Arbeit mit und für Germanwatch – hättest du damit zu Beginn gerechnet?

Das ist zurückblickend schon ein wirklich langer Zeitraum. Tatsächlich haben wir damals manches durchaus schon geträumt, was Germanwatch heute darstellt und auch welche Relevanz wir mittlerweile in der politischen Arena haben.

Welche Veränderungen von gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im Sinne des Hand Prints konntest du mit Germanwatch anstoßen?