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Editorial

Im Sport wäre es ungewöhnlich, zuerst zu spielen und erst dann die Spielregeln zu bestimmen. Nicht so im internationalen Klimaschutz.

Kyoto legte 1997 fest, welche Industrieländer welche Klimaschutzziele erreichen müssen. Der Klimagipfel in Den Haag (13.-24.11.) bestimmt, nach welchen Regeln diese Ziele zu erfüllen sind. Dürfen im Rahmen des Emissionshandels nur eingesparte Emissionen verkauft werden, oder auch heiße Luft? Gibt es die rote Karte, wenn exportierte Kernkraftwerke die eigene Klimabilanz aufpolieren sollen?

Geht die Abseitsfahne hoch, wenn für ohnehin stattfindende Projekte in Entwicklungsländern Zertifikate eingestrichen werden sollen? Nach welchen Regeln dürfen Wälder der eigenen Bilanz als Senken gutgeschrieben werden? Welche Sanktionen gibt es bei Regelverstößen? Falls es in Den Haag tatsächlich Ergebnisse gibt, werden diese das Design des internationalen Klimaschutzes im 21. Jahrhundert prägen. Ihre ökonomische und ökologische Bedeutung läßt sich nur mit den WTO-Regeln vergleichen.

Christoph Bals

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Redaktion Germanwatch e.V. 
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