'Führungsrolle der USA ist essenziell'

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'Führungsrolle der USA ist essenziell'

Vorsitzende von 15 Ausschüssen im US-Repräsentantenhaus sprechen sich in einem Brief an Präsident Bush für eine Abkehr der US-Administration von ihrem destruktiven Handeln im internationalen Klimaschutz und für eine offensive Rolle der USA dort aus.

Germanwatch übersetzt Auszüge aus dem Brief vom 18. Mai 2007.

"Sehr geehrter Herr Präsident,

wir sind sehr betroffen über Berichte, nach denen die Vereinigten Staaten anstreben, eine vorgeschlagene G8-Erklärung zum weltweiten Klimawandel abzuschwächen. Wir schreiben Ihnen, um Sie zu drängen, den Kurs zu wechseln und die G8-Erklärung zu stärken. Die USA dürfen nicht länger Aktivitäten zu dieser zentralen Bedrohung verzögern.

Gemäß Presseberichten versuchen Vertreter Ihrer Administration, zwei Zielvorgaben zu kippen: den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf 3,6 Grad Fahrenheit (F) [d.h. 2 Grad C] zu begrenzen sowie die Reduktion der globalen Treibhausgas-Emissionen um 50 % bis 2050 gegenüber 1990.

Wir mussten ebenso erfahren, dass Mitarbeiter der Administration versuchen, Teile aus der Erklärung zu streichen, die die Industrieländer dazu aufrufen, die mit der jüngsten Klimaerwärmung verbundenen Aktivitäten zu verändern. Außerdem versuchen sie scheinbar, einen der Einführungssätze zu streichen, der die Dringlichkeit notwendigen Handelns hervorhebt. Dies ist ein enttäuschender Rückzug, nachdem Sie endlich im letzten Monat die Dringlichkeit dieser Problematik zugegeben haben.

Der wissenschaftliche Konsens macht deutlich, dass es zu spät ist, eine gewisse Erwärmung zu vermeiden. Aber wir mögen noch Zeit haben, um eine gefährliche Erwärmung zu verhindern. Einen Anstieg der Weltmitteltemperatur um mehr als 3,6 Grad F gegenüber vorindustriellen Werten zu vermeiden, muss höchste Priorität haben. Studien zeigen, dass ein Temperaturanstieg um 3,6 Grad F zum Aussterben von beinahe 30% aller lebenden Arten, (...) zu einem zunehmenden Risiko der weiteren Verbreitung von Krankheiten wie Malaria (...) sowie zu zunehmenden Dürren in Gebieten, die bisher schon trocken sind, führen könnte. Um zu verhindern, dass dies eintritt, hat der Intergovernmental Panel on Climate Change kürzlich vorgeschlagen, die Treibhausgasemissionen um 50 bis 85 % gegenüber dem Niveau von 2000 zu vermindern.

Der G8-Gipfel sollte eine Gelegenheit sein, um dringende internationale Unterstützung zu organisieren, damit diese sich abzeichnende Bedrohung angegangen wird - nicht eine Gelegenheit, um internationales Handeln zu unterbinden und zu unterminieren. Die Führer der größten Volkswirtschaften der Welt müssen den Rest der Welt wissen lassen, dass es ihnen ernst ist, die Bedrohung durch den Klimawandel anzugehen, und dass sie sich zu effektivem Handeln verpflichten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern.

Eine Führungsrolle der USA ist essenziell, um auf diese weltweite Bedrohung zu reagieren. (...) Die Unterstützung für eine offensive Gesetzgebung steigt, um die weltweiten Emissionen zu deckeln und in den nächsten Jahrzehnten dramatisch zu senken. Aber wir benötigen eine Exekutive, die den Rest der Welt dazu verpflichtet, dieses Problem zu lösen, anstatt es hartnäckig zu ignorieren. (...)

Wir bitten Sie dringend, diese Gelegenheiten für Wirtschaftswachstum und offensives Handeln zu ergreifen und Amerikas Verpflichtung zur Führungsrolle im Kampf gegen die Klimaänderung zu demonstrieren, indem Sie eine starke G8-Erklärung entstehen lassen."

Quelle: http://oversight.house.gov/documents/20070518100508.pdf
 

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