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Editorial

James Hansen, Klimachef der NASA und einer der international profiliertesten Klimawissenschaftler, schlägt Alarm. Seine Argumentation: Es ist damit zu rechnen, dass die leicht verfügbaren Öl- und Gasvorräte in diesem Jahrhundert verbrannt werden. Alleine damit stoßen wir mehr als zwei Grad Temperaturanstieg an. Deshalb muss zügig auf die Verbrennung von Kohle verzichtet werden - zumindest solange das CO2 nicht abgeschieden und geologisch tiefgelagert wird (Noch ist übrigens unklar, ob das sicher gelingen kann). Ansonsten drohen Prozesse - etwa dass die Eispanzer auf Grönland irreversibel ins Rutschen kommen - mit mehreren Metern Meerespiegelanstieg in den kommenden Jahrhunderten.

In den USA gibt es eine starke Opposition gegen neue Kohlekraftwerke, vor allem gespeist vom Druck der Zivilgesellschaft und des Finanzmarktes, der die Risiken immer größer einschätzt. Im letzten Jahr wurden 59 Kohlekraftwerke gestoppt oder vorerst zu den Akten gelegt.

In den USA wurde Anfang März dieses Jahres im Repräsentantenhaus ein Gesetzgebungsverfahren eingeleitet, das neue Kohlekraftwerke nur zulässt, wenn sie mit CCS-Technik ausgestattet sind.

Auch in Deutschland sind Ausbaupläne für neue Kohlekraftwerke, wie sie etwa die neue Klimaschutzstrategie von Nordrhein-Westfalen vorsieht, nicht vereinbar mit den langfristigen Klimazielen. Sie verbauen den Weg in eine klimaverträgliche Zukunft zu.

Manfred Treber

Redaktion: Manfred Treber (V.i.S.d.P.), Christoph Bals, Sven Harmeling, Gerold Kier, Mirjam Kid, Thomas Spencer

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