KlimaKompakt Nr. 59 / August 2008
Als die EU im März 2007 mit ihren Beschlüssen für Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien die Führung unter den Industriestaaten übernommen hatte, reagierte der südafrikanische Umweltminister Van Schalkwyk beeindruckt. Jetzt hat ihrerseits die südafrikanische Regierung die Führung unter den Schwellenländern übernommen. Es kommt einem Quantensprung gleich, wenn ein Schwellenland – das sogar ein Kohleland ist – sich bereit erklärt, dass die eigenen Emissionen ab 2020 nicht mehr wachsen sollen und eigene verbindliche Effizienzziele und CO2-Steuern ankündigt; wenn ein Schwellenland die Großgefahrengrenze von zwei Grad als Obergrenze für den Temperaturanstieg akzeptiert, was unausweichlich zu Emissions-begrenzungen für Schwellenländern führt.
Zur gleichen Zeit bohren der deutsche Wirtschaftsminister Glos und zahlreiche deutsche EU-Abgeordnete daran, das Klimapaket, das noch dieses Jahr in der EU Gesetz werden soll, zu entschärfen.
Hier wird darum gerungen, ob die EU weiter Klima-Lokomotive unter den Industrieländern bleibt oder nicht. Es ist zu befürchten, dass ein Rückfall in die alte Zögerlichkeit nicht ohne Wirkung bleiben würde – auch bei der neuen Lokomotive Südafrika.
Christoph Bals
Redaktion: Manfred Treber, Sven Harmeling (V.i.S.d.P.), Christoph Bals, Gerold Kier, Anika Busch
Gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Förderer übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen der Förderer übereinstimmen.
Editorial
Als die EU im März 2007 mit ihren Beschlüssen für Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien die Führung unter den Industriestaaten übernommen hatte, reagierte der südafrikanische Umweltminister Van Schalkwyk beeindruckt. Jetzt hat ihrerseits die südafrikanische Regierung die…
Südafrika übernimmt Führungsrolle
Die südafrikanische Regierung übernimmt unter den Schwellenländern die Führung im internationalen Klimaschutz. Sie orientiert sich an der ambitionierten Zwei-Grad-Grenze, strebt einen Höchststand der eigenen Emissionen für 2020 bis 2025 an und akzeptiert als erstes Schwellenland verbindliche…
Innovative internationale Mechanismen schaffen!
Die Entwicklungsländer müssen mit enormen Zusatzkosten für die Anpassung an den Klimawandel rechnen, zu dem die ärmsten Länder nahezu nichts beigetragen haben. Sie werden auf mehrere zehn Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt, zusätzlich zu den Investitionen in…
Mehrheit für Entwicklungsländer nötig
Auf dem Klimagipfel in Bali konnte eine Entscheidung über die Struktur des Anpassungsfonds des Kyoto-Protokolls getroffen werden. Demnach haben die Entwicklungsländer bei zukünftigen Entscheidungen eine Mehrheit. Benito Müller vom Oxford Insitute of Energy Studies begrüßt diese…