Editorial
Editorial
Als die EU im März 2007 mit ihren Beschlüssen für Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien die Führung unter den Industriestaaten übernommen hatte, reagierte der südafrikanische Umweltminister Van Schalkwyk beeindruckt. Jetzt hat ihrerseits die südafrikanische Regierung die Führung unter den Schwellenländern übernommen. Es kommt einem Quantensprung gleich, wenn ein Schwellenland – das sogar ein Kohleland ist – sich bereit erklärt, dass die eigenen Emissionen ab 2020 nicht mehr wachsen sollen und eigene verbindliche Effizienzziele und CO2-Steuern ankündigt; wenn ein Schwellenland die Großgefahrengrenze von zwei Grad als Obergrenze für den Temperaturanstieg akzeptiert, was unausweichlich zu Emissions-begrenzungen für Schwellenländern führt.
Zur gleichen Zeit bohren der deutsche Wirtschaftsminister Glos und zahlreiche deutsche EU-Abgeordnete daran, das Klimapaket, das noch dieses Jahr in der EU Gesetz werden soll, zu entschärfen.
Hier wird darum gerungen, ob die EU weiter Klima-Lokomotive unter den Industrieländern bleibt oder nicht. Es ist zu befürchten, dass ein Rückfall in die alte Zögerlichkeit nicht ohne Wirkung bleiben würde – auch bei der neuen Lokomotive Südafrika.
Christoph Bals
Redaktion: Manfred Treber, Sven Harmeling (V.i.S.d.P.), Christoph Bals, Gerold Kier, Anika Busch
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