Wie transparent ist die Berichterstattung multilateraler Entwicklungsbanken?

Im Jahr 2023 haben sechs multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) ihre selbst gesetzten Termine für die hundertprozentige Ausrichtung ihrer Projekte an das Pariser Klimaabkommen erreicht: die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) sowie der öffentliche Sektor der Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank (ADB). Mit Ausnahme der ADB und der AfDB haben diese Banken individuelle Methodiken veröffentlicht, in denen die notwendigen Schritte zur Bewertung der Ausrichtung ihrer Projekte am Pariser Klimaabkommen beschrieben werden. Die Methodiken folgen weitgehend den gemeinsamen MDB-Grundsätzen für die Ausrichtung am Pariser Klimaabkommen, die von allen 10 MDBs unterstützt werden. Die gemeinsamen MDB-Grundsätze gelten auch für die Banken ohne eigene Methodik, wie die ADB oder die AfDB.

Eine Germanwatch-Analyse der maximal 60 zuletzt genehmigten Projekte von Entwicklungsbanken (ADB, AfDB, AIIB, EBRD, IDB und Weltbank) zum Stand vom 7. März 2024 ergab, dass nur der öffentliche Sektor der IDB dazu neigt, die gesamte Dokumentation seiner Pariser Anpassungsprüfungen zu veröffentlichen. Bei staatlichen Projekten veröffentlicht die EBRD in der Regel auch recht umfassende Informationen zur Ausrichtung ihrer Projekte an das Pariser Klimaabkommen. Es ist jedoch unklar, ob es sich dabei auch um die gesamte Bewertung handelt, wie bei der IDB. Die Ergebnisse für die anderen Banken sind sehr heterogen. Selbst innerhalb ein und derselben Institution stellen die MDBs keine einheitlichen Bewertungsunterlagen zur Verfügung. Oft mangelt es an Konsistenz und/oder Einzelheiten zur Ausrichtung an die Pariser Klimaziele in diesen Unterlagen.

In unserem englischsprachigen Blogbeitrag stellen wir Ergebnisse unserer Analyse im Detail vor und formulieren Empfehlungen für mehr Transparenz der MDBs.