Wer ernährt die Welt?
In der Europäischen Union hat die Diskussion darüber begonnen, wie die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 gestaltet werden soll. In einer aktuellen Studie für MISEREOR stellt Germanwatch-Referent Tobias Reichert dar, dass die in den 1980er Jahren drastisch zunehmenden Exporte der EU zu niedrigen Weltmarktpreisen beigetragen haben. Das führte dazu, dass vor allem afrikanische Länder ihre kleinbäuerliche Landwirtschaft vernachlässigten und zu Nettoimporteuren von Nahrungsmitteln wurden. Auch deshalb waren sie vom drastischen Anstieg der Weltmarktpreise 2008 besonders stark betroffen.
Nach verschiedenen Reformen der Agrarpolitk setzt die EU weniger auf den Export von Grundnahrungsmitteln als auf verarbeitete Lebensmittel. Sie zielt dabei auch auf die wachsenden Mittelschichten in Entwicklungs- und Schwellenländern und konkurriert damit mit kleinbäuerlichen Produzenten in diesen Ländern, die die Städte ebenfalls als neue Märkte für ihre Produkte entwickeln wollen.
Autor:innen | Tobias Reichert |
---|---|
Publikationsdatum | |
Seitenanzahl | 32 |
Publikationstyp | Studie
|