Neue Erkenntnisse für zentrale klimapolitische Fragen
Neue Erkenntnisse für zentrale klimapolitische Fragen
Neuigkeiten sind dieses Jahr von wissenschaftlicher Seite - genauer gesagt: von der weltweit höchsten wissenschaftlichen Autorität in Klimafragen, dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zu vernehmen. Die beiden wichtigsten sind der Sonderbericht Land Use, Land Use Change and Forestry (LULUCF) sowie ein weiterer zu Emissionsszenarien.
Der LULUCF-Bericht behandelt eingehend die sogenannten "Senken". Darunter sind die Möglichkeiten zu verstehen, mit denen Kohlenstoff langfristig getrennt von der Erdatmosphäre gebunden werden kann, wie etwa das Anlegen neuer Wälder. Dieser Bericht war nach den Worten des IPCC-Vorsitzenden Watson der schwierigste überhaupt, der den Konsensprozess des IPCC durchlief. Stellen die Senken doch das potentiell größte Schlupfloch, nein besser: die Achillesferse des Kyoto-Protokolls dar.
Der Sonderbericht zu den Emissionsszenarien gibt Charakteristika der in vierjähriger Arbeit weltweit gefundenen Weltszenarien bis ins Jahr 2100 wieder. Diese Hunderte von Szenarien - sie sind "Nicht-Interventionsszenarien", was weltweite Klimapolitik angeht,- werden nach Triebkräften ihrer Dynamik kategorisiert und zeigen einerseits: Sehr ähnliche Zukunftswelten können eine große Bandbreite von Treibhausgaskonzentrationen verursachen. Und andererseits: sehr unterschiedliche "Welten" können zu ähnlichen Klimabelastungen führen. Manche dieser Szenarien gesellschaftlicher Entwicklung bieten günstige Ausgangspunkte für eine ambitionierte Klimapolitik. Das macht Hoffnung.
Die Analyse der zentralen Triebkräfte - die soziale, die ökonomische und die demographische Entwicklung sowie die Geschwindigkeit des technischen Wandels - drängt den Schluß auf, daß die von vielen vertretene Wachstumskritik in der bisherigen Weise zu überdenken ist.
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