Editorial

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Editorial

Die EU hat Mut bewiesen. Sie hat in der letzten Nacht den von den USA und Großbritannien vorbereiteten Kompromiß-Vorschlag mit dem Argument zurückgewiesen, daß er die Integrität des Kyoto-Protokolls nicht wahre. (Für alle, die sich selbst ein Bild von diesem Kompromiß-Vorschlag machen möchten, haben wir ihn in seiner Grundfassung im zweiten Teil dieser KlimaKompakt-Sonderausgabe abgedruckt).

Damit hat sich die EU eine große Verantwortung aufgeladen:

  • Sie muß ihr Verhalten in Den Haag und den nächsten Monaten daran messen lassen, ob das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls bis 2002 noch möglich bleibt; alles andere wäre ein deutlicher Rückschritt für den internationalen Klimaschutz.
  • Letztlich muß ein für das Klima besseres Ergebnis herauskommen, als es in der letzten Den Haag-Nacht möglich gewesen wäre.
Die EU ist damit zu dem zentralen Gestalter internationaler Klimapolitik in den nächsten sechs Monaten geworden. Und auch die EU-interne Klimapolitik muß sich von nun an verstärkt dem Maßstab der Klimaintegrität unterwerfen.

Wie der erste Beitrag dieser Ausgabe verdeutlichen soll, ist es offenbar schon zu spät, um eine Änderung des Klimas zu verhindern. Nachdem noch bis vor kurzem ein Anstieg der globalen Oberflächentemperatur von 1,0 bis 3,5 Grad Celsius als wahrscheinlich galt, wurde diese Prognose von Seiten der Klimawissenschaft jetzt auf 1,5 bis 6 Grad nach oben korrigiert. Wie stark die Klimaänderung und damit das menschliche Leid sowie der ökonomische und ökologische Schaden sein werden, liegt jedoch in unserer Hand.

Christoph Bals

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